Flucht einer Feier in ein Haus

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Flucht einer Feier in ein Haus

Beitragvon quiknik » 21.08.2017, 03:01

Hallo zusammen,

bitte helft mir einen Traum und dessen Symbolik zu verstehen:

Ich bin mit meiner Freundin auf einer Feier mit vielen Menschen, ich flüchte von der Feier ohne meine Freundin in ein einsames sehr kleines exponiertes Haus. Es steht in einer urbanen Gegend nahe Gleisen aber völlig alleine auf einer großen Freifläche mit einem Bretterverschlag (kleine Hütte) daneben. Alles ist alt und heruntergekommen, das Haus ist abrissreif, in der kleinen Hütte liegt eine Matratze, es wurde offensichtlich schon öfter als Zuflucht für Obdachlose genutzt. Ich lege mich auf der Matratze ab und schlafe ein obwohl es mir unangenehm ist und ich mich ekel. Am nächsten Tag gehe ich zurück auf die Feier die wohl über mehrere Tage geht. Anscheinend hat niemand mein Verschwinden bemerkt, es geht in die Sammeldusche zum duschen.
Am Abend geht es wieder auf die Feier und ich verschwinde erneut zu dem Haus. In dem Haus brennt Licht und es sind mindestens zwei Personen drin, ich mache mir aber keine Sorgen ob sie freundlich sind oder mir etwas böses wollen. Ich gehe wieder nur in den Verschlag, nicht in das Haus, mache ein Feuer und ziehe die Rolläden herunter damit niemand das Feuer bemerkt.
Jemand aus dem Haus bemerkt mich, kommt zu mir und gibt mir Drogen, ich nehme sie, er hilft mir beim vorbereiten da ich nicht weiß wie man die nehmen muss. Beim wegtreten bedanke ich mich noch für die Drogen. Der Fremde bleibt bei mir auf der alten Matratze sitzen. Am nächsten tag stehe ich auf und frage den Fremden der offensichtlich im Haus wohnt, was mit dem Haus sei. Das Haus würde wohl abgerissen werden sobald er den Internet- oder Telefonanschluss kündigt, da es dann offiziell kein Haus mehr sei, anscheinend soll etwas auf der Freifläche gebaut werden. Ich lachend zu ihm: "dann kündige nie deinen Telefonanschluß" Ich setze mich im Bus wohl auf den weg zur feier zurück, neben dem bus rennt ein Bekannter und erzählt mir von meinem alten Mitbewohner, dass er immer noch in unserer alten WG wohnt, erst mit seiner Freundin dann hat er jeden Donnerstag eine andere mit nach Hause gebracht und die auch um Geld angepumpt. Wir lachen beide (weil er in Wirklichkeit nie ein Frauenheld war und auch immer Geld hatte aber geizig war). Ende des Traumes

Ich weiß nicht wieso aber der Traum hat mich ziemlich verstört. So verstört dass ich nicht mehr einschlafen konnte und mich hier angemeldet habe :-)

Zu mir, ich bin 33 Jahre alt, habe vor ca. einem Jahr ein Haus mit meiner Freundin gekauft und dieses saniert. Der Tag vor dem Traum war eigentlich recht schön, ich war Motorrad fahren, hab zusammen mit meiner Freundin ihre Familie besucht, danach waren die Freundin und ich noch Fahrrad fahren. Entscheidend für den Traum war wohl folgendes Erlebnis, wir haben gerade einige alte Farbe von unserer Garage gekratzt, währenddessen hatten wir über unsere Hochzeitsfeier gesprochen, ich habe ihr aber noch keinen Antrag gemacht und sie wartet schon eine weile darauf. Ich fragte sie ob sie schon resigniert hat weil ich sie nicht frage und sie bejate das. Das hat mich irendwie etwas schockiert. Ich liebe meine Freundin sehr aber bräuchte eine Heirat oder die Hochzeit auch Kinder an sich nicht unbedingt, ihr ist das aber alles sejr sehr wichtig und möchte das unbedingt und ich möchte ihr den Gefallen tun, ich weiß nur nicht ob ich mir/uns damit einen Gefallen tue. Ich habe Sorge, dass wir uns dadurch verlieren und unsere Liebe kaputt macht. Als ich ihr vor ein paar Monaten während eines Urlaubes einen Antrag machen wollte (hatte ein Hausboot gemietet) ist währenddessen unser 1Jahr alter Hund sehr krank geworden weil er vermutlich einen Giftköder gefressen hatte. wir sind zurück gefahren und ein paar Tage später ist er bei uns zu Hause gestorben, Das Erlebnis war ziemlich traumatisch für uns beide. Ein paar Monate später wollte ich ihr dann erneut einen Antrag in unserem Garten machen und wollte Kerzen und Fackeln aufstellen, an dem Tag hat es dann wie verrückt gewindet und ich habe das Vorhaben dann erstmal gelassen.

Ich denke die zentralen Symbole in dem Traum sind auf jeden Fall die Feier die ich verlasse (auch meine Freundin zurücklasse) und das klein schäbige Haus welches ich beides nicht deuten kann. Was meint ihr dazu?

Ach und meinen Telefonanbieter wollte ich am Tag vor dem Traum auch wechseln :-)

Danke vorab für eure Mühe,

Nik
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Re: Flucht einer Feier in ein Haus

Beitragvon quiknik » 21.08.2017, 12:10

Hallo Almuth,

danke erstmal für Deine Traumdeutung. Das es mit der Beziehung zu meiner Freundin zu tun hatte, hab ich schon geahnt. Die Deutung ist hart, vor allem der letzte Satz aber lieber so als durch die Blume. Ich kann mir ehrlich gesagt auch kein Leben mehr nach ihr/ ohne sie vorstellen aber verwarlosen würde ich glaub ich nicht. Ist es denn richtig, das schöne was wir jetzt haben und uns 5 Jahre lang aufgebaut haben zu gefährden nur damit man sagen kann, man ist verheiratet? Mir ist klar, dass es für Frauen etwas ganz besonderes und wichtiges ist zu heiraten aber um jeden Preis?
Aber das mit der Angst in der Ehe und Familie bestehen zu können kommt vielleicht ganz gut hin. Ich habe bereits in jungen Jahren mit einer älteren Frau eine kurze Beziehung gehabt. Sie sagt mir, dass sie die Pille nimmt was sie nicht getan hatte, daraus ist dann ein Kind entstanden. Am Anfang habe ich mich noch um das Kind gekümmert aber jedes mal als ich sie und ihn sah, habe ich den Verrat und Betrug gesehen. Mich hat es echt fertig gemacht die beiden zu sehen. Ich habe nun schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr aber die Erfahrung hat mich natürlich geprägt. Es hat sehr lange gedauert, bis ich wieder einer Frau vertrauen konnte, es fällt mir heute noch schwer aber es ist schon deutlich besser geworden. Mein innerlicher Vorwurf an mich selbst ist natürlich, dass ich mich nicht um das Kind kümmere, er kann ja nichts dafür wie alles glaufen ist. Er ist nun 12 Jahre alt und ich werde meine Türe immer offen stehen haben wenn er zu mir kommen möchte. Dazu kommt, dass sich mein Vater umgebracht hat als ich ca. 11-12 Jahre alt war, die Familie somit verlassen und uns im Stich gelassen hat ohne Abschiedsbrief oder einen Hinweis wieso. Ich gehe davon aus, dass er eine starke Depression hatte. Vermutlich rührt die Sorge auch daher kein guter Ehemann und Familienvater zu sein?!?! Ich hatte mit 18 Jahren auch eine ziemlich schlimme Cannabissucht auch weil ich nicht auf den Tod meines Vaters klargekommen bin. Da habe ich dann jeden Tag ziemlich exzessiv gekifft über ein paar Jahre, das war aber vor dem Kind und ich bin von der Sucht alleine weggekommen.

Ich weiß auch nicht was ich tun kann? Ich mag mein Leben eben so wie es momentan ist, zusammen mit meiner Freundin. Das wäre ohne sie niemals so und das möchte ich mir wahren, da ist doch nichts falsches dran und ich glaube wir passen auch gut zusammen. Jeder hat doch sein Päckchen zu tragen...

Liebe Grüße,

Nik
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Re: Flucht einer Feier in ein Haus

Beitragvon plush » 21.08.2017, 19:40

Hi quiknik!

Also, in meinem testweisen Auslegungsversuch sehe ich folgende Möglichkeit, zum wesentlichen Kern Deiner Situation zu kommen:

Der Frauenheld, der seine seriellen Eroberungen allersamt anpumpt, steht auf der selben Seite wie die Feier und beides wiederum für eine illusrische Vorstellung vom Glücklichsein.

Dem gegenüber dann das Bild (die Befürchtung) ohne eine um Geld oder Liebe anpumpbare Frau an Deiner Seite völlig zu verkommen. Liebe will Geborgenheit haben, ein Dach überm Kopf, mag die Beziehung oder Ehe auch so gammelig sein wie die Bude mit den ekligen Matratzen.

Hinter jedem zwei-samen Familien-Idyll (eine reine Illusion der Liebe, weil beide einander gegenseitig Geborgenheit 'abzumumpen' versuchen) verbirgt sich die eigentliche Realität: das seelisch-emotionelle Vergammelt sein.

Das Telefon stellt dann die Symbolik der narzitischen "Hörigkeit" dar. Auch die Tatsache, dass jeder, der 'Liebe' ('Obdach; Geborgenheit') haben will, dafür zu zahlen hat. Der Rat, einfach immer weiter zu zahlen (für die 'telefonische' Hörigkeit), um das Dach über Kopf zu behalten, illustriert also diese Beziehungsform, das Pendeln zwischen illusorischem 'Feiern' (Fressen, Sex usw.) und realem Elend.

Das heisst nicht, dass man es den Menschen unmittelbar ansehen kann.
Von Außen betrachtet können die Menschen glücklich verliebt, strahlend jung sein. Die Verliebtheit ist ein Zustand, in dem die Illusion aufflammt, endlich jemand gefunden zu haben, der einen liebt - der sich ewig und bedingungslos 'anpumpen' lässt. Stehts mit prallen Brüsten, Euter, Brieftasche... Drogen haben von der Chemie her manchmal den selben Effekt, den die Verliebtheit mit ihrejm seeligen Saugen (anhand körpereigener Stoffe) auslöst...

Oft kommt dann, wenn' s zu kriseln beginnt (die Flitterwochen vorbei, der Lack an- und abgekratzt ist) die Frage auf, ein Kind als Versuch, die Risse zu kitten auf diese Welt zu setzen. Der Fassade eine neue Hochglanslackierung zu verpassen. Auch das hat nichts mit Glück zu tun. Es ist Mißbrauch. ELtern mit solchen Problemen werden die nächste Generation unfehlbar in den selben Teufelskreis ziehen. (Ältere Frauen legen sich ein Baby oder privates Schoßhundchen zu; das lässt sich auch ohne Ehemann emotionell ausbeuten, kann nicht entfliehen weil hier der Anfang der Hörigkeitsleine gelegt wird)...)

Meiner Ansicht stellt der Traum eine Warnung dar. Den Versuch des gesunden Kerns Deiner Seele, ihrem Ich ('Dir) beides bewusst zu machen. Das Illusionäre Glück und das Reale Leiden. Bleibt also, nach dem realen Glück zu suchen. Dafür muß man Goldgräber werden und sein, Berge von Wertlosem durchforsten, wenige Nuggets finden.
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
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Re: Flucht einer Feier in ein Haus

Beitragvon quiknik » 22.08.2017, 10:07

Hallo Almuth,

Nein, ich danke Dir für Deine Prompte Antwort und dass Du Dir so viel Mühe machst. Ich habe schon einige Deutungen von Dir hier im Forum gelesen und die sind immer sehr stimmig und sehr interessant. Toll das es noch so selbstlose Menschen gibt die sich Zeit für andere nehmen.

Ja wir sind ein Produkt unserer Umwelt und unseren Erfahrungen. Man kann es nur versuchen aus den Erfahrungen zu lernen und es besser bzw. anders zu machen. Hmm ja vielleicht bin ich in der jugendlichen Zeit irgendwie hängen geblieben, gefühlsmäßig. Ich mein den Schritt ins Erwachsenenleben nach außen hin getan zu haben aber innerlich ja, das ist schwierig. Wie kann man den Weg denn innerlich gehen? Vielleicht ist es auch einfach ein Schutzmechanismus aus den Efahrungen heraus.

Du würdest also wechselnde Beziehungen haben und dabei jede Frau „benutzen“ dafür, dass sie dir ein bisschen Liebe gibt. Die Illusion von Liebe würde dir genügen
Puh ich glaube nicht dass ich so ein Mensch bin aber vielleicht ist es ja das ja "das richtige" Ich hatte davor eigentlich immer längere Beziehungen von 1-2 Jahren und so gut wie nie Onenightstands. Ich glaube also schon ein Mann für Familie und Kinder zu sein (nur noch nicht jetzt) aber scheinbar sieht das mein inneres Ich anders?

Ich habe eher den Eindruck, dass deine Freundin recht gut weiß, was sie will und auch der Meinung ist, es mit dir haben und leben zu können. Sie traut dir also was zu! Schön gesagt, auch die Zeilen davor. Es stimmt, ich fühle mich auch geehrt, dass sie mir das zutraut und das sie mich auch dafür ausgewählt hat. Und ja, ein großes Problem für mich ist auch, dass ich um mich herum schaue und wenig junge Menschen sehe, die glücklich verliebt sind. Man hört nur, heirate nicht macht alles kaputt, der schlimmste Vertrag den man eingehen kann und nicht mehr herauskommt, Unterhaltszahlungen (einen Vorgeschmack davon habe ich ja bereits bekommen). Ich kenne ein Paar die waren 7 Jahre lang zusammen, haben geheiratet und der Typ ist irgendwie durchgedreht hat sich Gefangen gefühlt und hat die Frau nach ca. nem halben Jahr betrogen und die Ehe hat nicht mal ein Jahr gehalten. Es ist wie Du sagst ein Spiel, jeder muss mal mitgespielt haben. Natürlich kenne ich auch Leute in meinem Alter die verheiratet sind, das sind aber ausschließlich Freunde meiner Freundin. Aus meinem Freundeskreis hat noch niemand geheiratet und viele möchten es auch nicht oder brauchen es für sich auch nicht (ich habe auch einige weibliche Bekannte). Der größte Konsen ist eigentlich, dass niemand einen Vertrag braucht um mit jemand glücklich zusammen zu sein, das sehen auch die meisten Frauen aus meinem Freundeskreis so. Natürlich spielen diese Punkte auch immer mit eine Rolle auch wenn sie sich für mich/uns freuen würden wenn wir heiraten würden.

Du hast also nur die Wahl, wie es aufhören soll. Mir ihr oder ohne sie. Dann lieber mit ihr :-) Was mich unterbewusst auch abschreckt (und ich glaube viele andere auch) das dies für immer ist (oder sein sollte) und man nicht mehr raus kommt, es keinen Weg zurück gibt. Das macht mir persönlich glaub ich am meisten angst. Ich kann doch auch nicht wissen was ich in 20 oder 30 Jahren noch will und ob es dann noch das richtige für mich ist. Dieses "bis an Ende Deiner Tage" ist ja schon nicht ohne.

Hmm das Päckchen überwinden, das ist ne Lebensaufgabe... ganz los wird man es wohl nie. Es gehört halt doch zu einem. Ich werde ja nie vergessen, dass mein Vater sich umgebracht hat und auch das ich ein Kind habe werde ich wohl nie vergessen und auch die Sachen die einen negativ geprägt haben.

@ plush Auch Dir danke ich für Deine Ausführung und Deine Analyse. Es war sehr interessant zu lesen. Es stimmt schon, man vergammelt seelisch-emotional mit der Zeit. Vielleicht auch ein Schutzmechanismus. Natürlich apssiert auch in einer gesunden Partnerschaft hin und wieder etwas das einem nicht gefällt aber was ist schon perfekt? Ich suche bestimmt nicht nach einer perfekten Partnerschaft weil es so etwas nicht gibt denke ich. Ich kenne zumindest keine perfekte Partnerschaft. Jeder hat doch etwas, das einem an dem anderen stört. VIelleicht braucht der Mensch das auch. Ich kenne auch nichts abolut perfektes, schon allein die Vorstellung perfekt zu sein ist ja wiederum ein Makel. Deshalb, auf der Suche nach dem perfektem Glück oder vollkommenen Liebe bin ich nicht. Nach einem Partner der mich begleitet, mit dem ich den Alltag meistern kann, ja so etwas suche ich bzw. habe ich gefunden. In welcher Form die Partnerschaft weiter bestehen kann, das weiß ich nicht. Ich weiß also nicht wo das illusionäre Glück und das reale Leiden sein soll. Das reale Glück finden, wie kann das konkret aussehen? Ich glaube eben nicht glücklicher sein zu können als ich es momentan bin (und ich bin glücklich), vielleicht habe ich deshalb auch ein Problem damit, dass für eine Heirat, Familie etc. aufzugeben oder zu gefährden. Klar, natürlich kann es sein das es noch besser wird aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Vielleicht ist es ja der riesige Goldklumpen den alle suchen?! Und wie findet man das raus, indem man es einfach probiert. Viele haben verusht Gold zu finden und viele sind gescheitert, nur wenige sind reich geworden aber sind sie auch glücklich mit ihrem Reichtum ;-)

Wow, das ist schon eine starke Metapher oder Vergleich mit dem Gold.
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Re: Flucht einer Feier in ein Haus

Beitragvon plush » 23.08.2017, 11:15

@ plush Auch Dir danke ich für Deine Ausführung und Deine Analyse. Es war sehr interessant zu lesen. Es stimmt schon, man vergammelt seelisch-emotional mit der Zeit. Vielleicht auch ein Schutzmechanismus. Natürlich apssiert auch in einer gesunden Partnerschaft hin und wieder etwas das einem nicht gefällt aber was ist schon perfekt? Ich suche bestimmt nicht nach einer perfekten Partnerschaft weil es so etwas nicht gibt denke ich.

Lieber Nik.

Wahr ist m.E., dass man nur dann mit der Zeit vergammelt wenn das für die Realitätsbeurteilung zuständige Ich-Bewusstsein gegenüber einer Situation, die prinzipiell keine optimale ist (was immer jetzt das im konkret heißen mag), seine natürlich Gaben und die sonstige Vorzüge, die es mit seinem ganzen Leib und Seele hat, unterschätzt. Das hat entweder eine resignative oder sich krampfhaft in Hochstimmung haltende Lebenseinstellung zur Folge. Der eine wird chronisch depressiv zum 'Penner' auf seiner ekligen Matratz (die extravagant mit Samt und Seide und kostbarsten Goldklunkern an den Ohren übertüncht sein mag), der andere zum chronischen Party-/Beziehungs-Hopper, und beim dritten halten sich beide Exzesse entweder konstant die Waage, oder wechseln ständig von einem Tag zum Nächsten ins Himmelhochjauchzend-zuTodebetrübt.

Der Sinn der Träume ist "Selbsterkenntnis". Sonst nichts. Die braucht das Ich, um die gesunden Potentiale seine zugehörigen Gesamtorganismus weder zu unter-, noch zu überschätzen. Deine Seele hat sich ihren Traum ausgedacht, um Dich (ihr Ich-Bewusstsein) über bestimmte Aspekte Eurer momentanen inneren Situation zu informieren. Wie weit dem Ich gelingt, die Symbole und ihre Handlungen nachzuvollenziehen, ist erstmal zweitrangig. Wichtig ist, dass Du überhaupt hingehört und angefangen hast, Dich mit dem Traum kritisch zu befassen. Das stellt auch eine der gesunden, naturgemäßen Fähigkeiten des Ichs dar...

Nach einem Partner der mich begleitet, mit dem ich den Alltag meistern kann, ja so etwas suche ich bzw. habe ich gefunden. In welcher Form die Partnerschaft weiter bestehen kann, das weiß ich nicht.

Ja, woher auch. Selbst die besten Wetterpropheten getrauen sich nicht, mehr als - sagen wir mal - 7 Tage in die Zukunft zu sehen, und das Wetter ist noch ein verhältnismäßig extrem simples Phänomen, verglichen mit dem komplexesten Ding im ganzen bekannten Universum. Wenn es sich dessen anbetracht nicht in Aktionismus verzetteln tut (hastig "Schluß" machen mit einer Beziehung, Job, dem Leben/ in "Tor-Schlußpanik noch schnell ein Kind in die Welt setzen), dann ist das schon mal weise...

Du fändest es logisch, wenn wir annähmen, dass sich Deine zwischenmenschlichen Beziehungen desto sinnvoller und erfüllender gestalten ließen, je besser Du Dich selbst kennst? Einblicke gewinnend in all Deine Vorzüge und eventuellen Schwächen? Nicht von jetzt auf gleich, aber nach und nach? Dass - je besser Du imstande bist, Dich selbst zu verstehen, es Dir auch in Bezug auf die Menschen und Dinge um Dich herum gelingt?

Vielleicht ist es ja der riesige Goldklumpen den alle suchen?! Und wie findet man das raus, indem man es einfach probiert. Viele haben verusht Gold zu finden und viele sind gescheitert, nur wenige sind reich geworden aber sind sie auch glücklich mit ihrem Reichtum ;-)

Die Nuggets von denen ich sprach, die sich nach und nach zu dem Goldschatz des Wahren, des Guten und des Schönen zusammenschmelzen mögen: die natürlichen "Talente", das eigentlich Göttliche am Menschen (mit dem man "wuchern" gehen soll, anstatt es furchtsam um den Verlust ins Unbewusste zu vergraben) -, die sind das "Glück".

"Alle Menschen suchen nach dem Glück." Das sagte schon Aristoteles, der erste Meinungsforscher des Abendlandes.
"Nur wenige sind gut, die meisten schlecht" dagegen Heraklit. Von ihm stammt auch, dass Goldgräber Berge von Schutt durchsieben, nur weniges finden.
Die meisten labern dummes Zeug oder bekommen stumpf ins leere blickende Augen wenn sie eine Wahrheit hören. Die anderen erwidern: Wow, was für eine Metapher!
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