Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

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Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 28.07.2017, 00:23

Zu Beginn meines Traums befinde ich mich mit einer alten Schulfreundin an einem Bahnhof. Während ich mit meinem Handy telefoniere, trifft sie einen großen, dicken Jungen und läuft mit ihm ein Stück voraus. Ich folge ihnen und wir gehen die Treppe hinunter zum Bahngleis. Die Beiden steigen gemütlich in die Bahn ein, doch als ich einsteigen will, macht der Zugführer die Tür direkt vor meiner Nase zu. Das kann nur Absocht gewesen sein, denke ich und der dicke Junge grinst noch schadenfroh. Dann ist der Zug abgefahren und ich bin frustriert und wütend, weil ich dieses Verhalten des Bahnfahrers unfair finde, aber nichts dagegen tun kann. Da sehe ich plötzlich einen Mann hinter dem Zugführerhaus stehen - ja fast schweben - und ich weiß, dass er blind ist und nicht sprechen kann. Er hält ein Protestschild in die Höhe auf dem steht: Ich habe gesehen, was passiert ist! und er lächelt mir verständnisvoll zu. Da fühle ich mich erleichtert und die Wut ist weg, weil er mir Recht gibt, mich versteht und es ist gleichzeitig wirklich ein verrücktes Gefühl, weil wir nur mit Gedanken und Gefühlen miteinander kommunizieren. Plötzlich sagt er auf diese Weise: Ich sehe deine Füße und während er das sagt sehe ich, dass er sie sieht. Dann klingt sich eine erfahrene Frau in unseren Gedankenaustausch ein - ich dachte bis dahin im Traum dies wäre eine intime Unterhaltung :-) und sie bezweifelt, dass er meine Füße sehen kann. Daher kommt sie mit einem Röntgengerät an, hält es vor seinen Kopf und projiziert tatsächlich damit meine Füße in die Luft. Darüber ist sie ganz überrascht und meint theatralisch, dass dies nur bei verwandten Seelen möglich sei. Ich bin noch immer fasziniert von dem Mann, aber die Frau hat mit ihrer Einmischung den magischen Moment beschädigt und mit ihrer Bestätigung in mir Zweifel geweckt, auch wenn ich es nicht rational erklären kann.
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 28.07.2017, 00:43

Und nun warte ich gespannt auf Deutungen :-D Meine Gedanken/ Gefühle zum Traum: Ich habe in puncto Beziehung für mich das Gefühl, dass der Zug abgefahren ist, ich Chancen verpasst habe und gefühlt bin ich der einzige Mensch ohne Partner, während alle ehemaligen Singlefreundinnen den Mann fürs Leben gefunden haben. Aber diese Gefühle behalte ich für mich. blinde Mann verwirrt mich, bin ich für seine Botschaft blind? Liebe Grüße, Angeli
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 28.07.2017, 01:19

Bei mir war es quasi andersherum. In all meiner Wut und Verzweiflung hat sich der blinde Mann quasi in meine Gedanken und Gefühle eingeklingt und als ich das bemerkte, dass er fühlt, was ich fühle und sieht, was ich sehe, habe ich dann auch gehört, was er denkt und gesehen, was er sieht. Was ja eigentlich absurd ist, dass ein Blinder überhaupt sehen kann und er sah auch nicht aus wie ein Blinder und trotzdem wusste ich, dass er blind ist und dennoch mehr sieht als normale Menschen. Ich habe dieses Gefühl auch genossen, bis die Zweiflerin kam ...Inwiefern siehst du den Zusammenhang zwischen dem Single- Sein und dem Blinden? Das habe ich nicht so ganz verstanden, auf dem Auge bin ich wohl blind ;-) LG
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 28.07.2017, 23:41

Ja, es bewegt sich gerade so einiges in mir :D Wow das klingt gut
Ganz konkret...ich habe plötzlich so viel Energie und genüge mir selbst und habe den Drang Dinge zu verändern, erschaffen, gestalten, nachdem ich davor immer im Außen gesucht habe. Diese Sehnsucht, das Gefühl jmd. zu brauchen verschwindet und das Gefühl nimmt zu, das alles was ich brauche in mir selbst liegt, gepaart mit Ernüchterung, Wut, Erleichterung...nur warum lag der Fokus im Traum auf den Füßen?Also warum sah der Blinde gerade die Füße?
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 29.07.2017, 17:02

Liebe Allrose, danke für deine Gedanken. Ich bin ein Mensch der gerne barfuß läuft im direkten Kontakt zu der Erde. Auftreten und Bodenhaftung, ungezierte Weiblichkeit und Standhaftigkeit aber auch die Fähigkeit des Wandels der Bewegung :D Es arbeitet in mir :wink: y Wobei mir meine Zehen nicht so gefallen aber ich bin eine super Rennerin und gut und gerne zu Fuß unterwegs, ich brauche diesen Bodenkontakt (grins) aber ja ich habe schonmal erlebt, dass sich jmd. In meine Füße mein barfußsein verliebt hat und bestimmt gibt es da bei meinen Ahnen noch weitaus faszinierendere Geschichten darüber
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 29.07.2017, 18:32

Und gerade kommt mir noch Fuß fassen in den Sinn - mit Hilfe der von dir genannten Eigenschaften Fuß fassen. Sein Geist holt mich am Bahnhof ab, auf der Durchreise, den Anschluss verpasst und stellt mir in Aussicht Fuß zu fassen und verweist darauf, dass füße auf den Boden gehören um Wurzeln zu schlagen
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon koko » 30.07.2017, 09:30

Spannend, ob da nicht ein tieferer Zusammenhang ist zwischen

SCHULE (Kinder domestizieren, abrichten)
GLEISEN (fremdbestimmter 'Lebens'weg)
ABBHÄNGIGKEIT (aneinander gekettete Waggons; fremde Zug-kraft).

Auf eigenen Füßen stehen und gehen, aus eigener Kraft vorankommen, steht im Gegensatz dazu da.
Mißtrauisch bin ich gegen den Blinden, denn Dein Gefühl einer "intimen" Unterhaltung mit ihm scheint Deine Hoffnung zu nähren, dass der "Zug", einen Partner zu finden (gemäß des fremdbestimmt SCHULISCH eingetrichterten 'Lebens' wegs) doch nicht abgefahren sein könnte.

Die Frau würde ich hingegen als Symbol Deiner gesunden Intuition versuchsweise deuten: sie stört Deine mit der geschulten Freundin konform gehenden Illusion, dass an dem fremdbestimmten 'Lebens'weg (in trauter Zweisamkeit) etwas Positives sei, und dies vermag sie aufgrund ihres Röntgenblicks zu erkennen - das totale Gegenteil von "Blind".
Zuletzt geändert von koko am 30.07.2017, 09:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon koko » 30.07.2017, 09:42

... Zusammenhang zwischen dem Single-Sein und dem Blinden? Das habe ich nicht so ganz verstanden, auf dem Auge bin ich wohl blind ;-) LG

Andernfalls hättst nicht die Probleme, die Du hast.
Das ganze stellt ein Syndrom dar (von Freud "Narzissmus" genannt), das sich zwar traumanalytisch bestens röntgen lässt (voraussgesetzt, dem erforderlichen Restminimum an gesundem Menschverstand gelang, das Dressurprogramm "Erziehung" zu überleben), unmöglich jedoch von heute auf morgen. Es werden noch einige Träume untersucht werden müssen, bevor Du wirklich auf eigenen Füßen durchs Leben gehen kannst, frei von den Sorgen und Zweifeln, die im Moment noch geklärt sein wollen.

Der naturgemäße Eigenständigkeitsdrang /Füße) Deiner Seele meldet sich, noch aber stehen ihm die narzisstischen Wünsche Deines Ichs (geliebt bzw. von fremder Kraft mitgezogen sein wollen) und die Deinem Über-Ich/"Gewissen") schul-erzieherisch implantierten Gleise entgegen... zwei Mächte gegen die eine, wahre Natur des Menschseins - solche Feinde sollte man nicht unterschätzen. Man soll sie kennen... Wachsam gegen die eigene Blindheit sein, drum kämpfen, sie zu heilen...
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 30.07.2017, 11:28

Liebe Koko, sehr interessant deine Gedanken zu Schule und Konditionierung. Im Traum war es in der Tat so, dass ich lieber am Handy gegoogelt habe als mich zu beeilen und es ging mir auch nicht darum, dass ich den Zug verpasst habe, ich bin eher missmutig der Meute nachgetrottet. Genervt war ich nur extrem, weil mir die Tür vor der Nase wegging ... es ging mir nicht darum krampfhaft wegzuwollen ;-) und dann schlagen zwei Seelen in meiner Brust - eine entspricht dem, was du sagst und die andere Stimme glaubt nach wie vor an die Liebe - nicht im Sinne dass man geliebt wird und Hilfe erfährt bzw. Hilfe gibt, sondern in Form von Seelenverwandtschaft wie bei dem Blinden im Traum- nicht um eine gute Patie zu finden ;-) und nicht wegen Äußerlichkeiten ... und schwanke zwischen den Polen, wobei das Eine das Andere nicht ausschließt
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon koko » 30.07.2017, 12:53

Liebe Angeli

Ja, die Seelenverwandtschaft (wie Du es nennst) mit dem Blinden ist gewiss ein Teil Deiner Persönlichkeit: meiner Vermutung nach der Aspekt Deines Ichs, der Dich in Illusionen schweben lässt - neigen, die natürliche Intuition vom eigentlichen Seelen-Grunde als "Störung" solcher Wünsche zu empfinden.

sehr interessant deine Gedanken zu Schule und Konditionierung.

Schon. Nur ist es eine Sache, wenn Dir jemand anderes von den möglichen Inhalten Deiner Traumsymbole erzählt, und eine ganz andere, wenn Du Dich auf eigene Verantwortung daran begäbest, das zu durchblicken, was unter der Oberfläche des symbolischen Zugs verborgen steckt.
Das Deine Persönlichkeit die Voraussetzung dafür hat, beweisst die Frau mit dem Röntgenblick. Tatsache ist aber leider auch, dass Dein Ich diesem Symbol der Intuition (aus Deinem eigenen Seelen-Grunde) eher ablehnend gegenüber steht. Auf eigene Verantwortung den Inhalt der Symbole entdecken, wäre dennoch ein Ausdruck des >Auf eigenen Fußen stehen und gehen können.<

Dagegen wendet sich also außerdem - abgesehen vom narzißtischen Verlangen nach blinder Seelenverwandtschaft - die Konditionierung: das Schulprogramm im ganz allgemeinen, mit den frühesten Bezugspersonen als die ersten "Lehrer", die einem immer erzählen wollen, wo's lang geht...
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 30.07.2017, 22:41

Liebe Koko, nein, ich sehe das nicht so. Ich stehe auf eigenen Füßen, persönlich finanziell und seelisch und bin nie vorgegebenen Pfaden einfach so gefolgt. Darum weiß ich, dass alles, was ich brauche, in mir selbst liegt. Ich brauche nicht gegen mein Kind-Ich ankämpfen, es darf da sein, weil ich weiß, dass ich erwachsen bin und ICH ihm die liebe und Hilfe geben kann und nicht im Außen suchen muss. Geliebt zu werden und Hilfe zu bekommen ist schön, ich empfange es mit dankbarkeit, aber sehe es als Zugewinn, denn ich bin erwachsen und kann mich selbst lieben und helfen. Auch mein Über-Ich darf da sein. Es ist die Erfahrung meiner Ahnen und Weltgemeinschaft, die ich würdige und ich bin meinen Erziehern dankbar dafür, weil sie ihr Bestes gaben, was sie eben als Bestes sahen. Es ist nichts schlechtes daran und mein Kompass, den ich benutzen kann oder nicht. Ich bin frei dies zu entscheiden und meine Handlungen selbstbestimmt abzuwägen. Ohne den Kompass und ohne Kind-Ich wäre die Welt in meinen Augen schlechter, sie dürfen nur nicht zu stark aktiv sein, wie immer macht die Dosis das Gift. Auch Konditionierung per se ist nicht schlecht, sondern etwas was unweigerlich passiert - du tust etwas, es gefällt dir, du tust es wieder, es wird zur Gewohnheit und schon hast du dich selber konditioniert - positiv oder negativ. Die positive Absicht dahinter zählt für mich, für den Rest sind wir erwachsen und mit Verstand gesegnet, um selbst zu entscheiden. Freiheit und Beschränkung sind Brüder, Koko, das Eine lebt ohne den anderen nicht
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 30.07.2017, 22:49

Ähnlich ist es mit meinem Beitrag. Oft deute ich meine Träume selbst, aber manchmal hilft der Blick von Außen. Darum legen die wenigsten Kartenleger für sich selbst Karten, und Ärzte und Therapeuten kurieren und operieren sich in der Regel nicht selbst- selbst wenn sie es könnten. Man sieht den Splitter im Auge des Nachbarn aber den eigenen Balken nicht :idea:
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 30.07.2017, 23:11

Und meine Eltern haben Wert aif meine Meinung gelegt, maxhmal zu viel :-D In der Schule hab ich wie wohl jeder in der Grundschule erstmal alles geglaubt und hatte schlaflose Nächte wegen der Relilehrerin die meinte ich kãme in die Hölle, weil ich nicht getauft sei.grrr Aber ab der Pupertät hab Iich eigentlich nur noch interessiert zugehört wie derjenige die Welt soeht, manch brauchbares war dabei und was nicht meins war hab ich verworfen. Da konnte ich dann auch schon mein Buch auf den Boden werfen und aus Protest das Klassenzimmer verlassen oder dem Lehrer ins Gesicht sagen sie können mich mal am Arsch lecken... :mrgreen: ...und seh das heute noch so...trotzdem waren aich viele tolle Lehrer dabei, die nicht viel Wert aif Anpassung gelegt haben und mich als Mensch gestärkt haben
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon AngeliMike » 30.07.2017, 23:32

Und zum Thema Seelenverwandtschaft - ich bin an einem Punkt meines Lebens, wo och nicht das Gefühl habe einen Mann zu brauchen, mich nicht einfach so nach liebe sehne, oder suche, kein gefühl unvollständig zu sein oder so etwas. es ist ok wie es ist und ich genüge mir selbst. Aber ich frage mich ob es dieLiebe gibt und Iin welcher Form und ob es so etwas gibt wie verwandte seelen. Ich suche nicht danach, aber es ist ein Rätsel, dass ich gerne durchleuchten würde, was nichts mit Narzissmus zu tun hat. Im Traum habe ich sie erlebt. im Wachleben bin ich nicht einmal sicher ob ich mittelfristig langfristig überhaupt eine Beziehung haben will egal ob seelenverwandt oder einfach mit einem netten menschen. :roll:
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Re: Zug weggefahren und ein blinder Mann, der sieht

Beitragvon koko » 31.07.2017, 19:46

Liebe Angeli!

Da bin ich ganz mit Dir:

Konditionierung per se ist nicht schlecht, sondern etwas was unweigerlich passiert - du tust etwas, es gefällt dir, du tust es wieder, es wird zur Gewohnheit und schon hast du dich selber konditioniert - positiv oder negativ.

Bei den Versuchen, die natürlichen Bedürfnisse unseres Seelengrundes zu stillen (Nahrung, gegenseitig lustvolle Körperpflege, Wissbegierde, Sozialität, Sexualität...) macht das ICH seine Erfahrungen, einige positiv, andere negativ. Die prägen sich dann ins ÜBER-ICH ein (durch entsprechende 'Verdrahtung' der Synapsen), um das Ich bei seinen künftigen Versuchen, dem Seelengrunde zu dienen, zu beraten. Mit Vorfreude wo die frühere Erfahrung positiv war, und mit Warnungen, wo nicht. Deswegen ist auch das "Über-Ich" (ein spezielles Organ bzw. Gehirnbereich) einwandtfrei naturgemäß.
Du hast angenommen, ich sei diesbezüglich anderer Meinung?

Was ich zu sagen versuchte, war lediglich dies: Es gibt in unserer Gesellschaftsform Erfahrungen, deren Tendenz und vorbewusste Absicht es ist, das naturgemäß seelisch-emotionelle Eigenständigkeitsvermögen zu unterbinden. Dies ist insbesondere bei jenen Menschen gelungen, die es in Beruf, Karriere und Machtposition am 'höchsten' bringen. Was nicht hindert, dass sie aus Sicht der gesellschaftlichen Scheinwerts- und -glücksvorstellung als die eigenständigsten von allen Gesellschaftsmenschen gelten...


Ich stehe auf eigenen Füßen, persönlich finanziell und seelisch und bin nie vorgegebenen Pfaden einfach so gefolgt. Darum weiß ich, dass alles, was ich brauche, in mir selbst liegt

Hm. Wenn bei Dir alles 100% naturgemäß (gesund) wäre mit der seelisch-emotionellen Eigenständigkeit, dann dürfte es - glaube ich - in Deinen Träumen überhaupt kein Symbol wie den Zug geben. Wozu taucht er dann auf? Ebenfalls die Füße in ihren zwei Versionen?
A) In der meines Erachtens illusorisch-paradoxen (Blinder sagt "Ich sehe Deine Füße).
B) In der realistischen, wiewohl - denke ich - für Dich schwer zu verkraftenden Version (Erfahrene Frau bezweifelt des Blinden Fußsehvermögen).

Mir fällt gerade auf, dass ich zwei Aspekt noch nicht ganz verstehe: Als die Frau das Röntgengerät holt, um sich über das Zutreffende oder Unhaltbare ihrer Behauptung zu vergewissern (wow, in Dir steckt eine echte Wissenschaftlerin!), da passiert zweierlei: Einerseits projiziert sie das Bild Deiner Füße vor den blinden Augen in die LUFT (Wieso das?). Und anderseits meint sie THEATRALISCH, dass dies nur bei verwandten Seelen möglich ist.

Was denkst Du selbst über diese beiden Symbole? Was ist das jeweils (das Theater und die Luft), wozu dient es?


Oft deute ich meine Träume selbst, aber manchmal hilft der Blick von Außen. Darum legen die wenigsten Kartenleger für sich selbst Karten, und Ärzte und Therapeuten kurieren und operieren sich in der Regel nicht selbst- selbst wenn sie es könnten. Man sieht den Splitter im Auge des Nachbarn aber den eigenen Balken nicht :idea:

Deine Sicht und Haltung gefällt mir. So wie Du es beschreibst, tun es sogar die Psychoanalytiker, sofern denn ein anderer zur Verfügung steht...
Du verstehst bestimmt auch, dass mein Deutungsversuch tatsächlich nur ein Versuch ist, Annahmen und Hypothesen also keine Überzeugung. Lass uns weiter Informationen sammeln, wenn Du magst; vielleicht muß ich nach Deiner nächsten Stellungnahme meine bisherige These verwerfen...



Und meine Eltern haben Wert aif meine Meinung gelegt, maxhmal zu viel :-D

Du denkst, dass sie Dich in manchen Dingen besser hätten dressieren sollen?
Weil es Dir mancherlei Probleme erspart hätte?


In der Schule hab ich wie wohl jeder in der Grundschule erstmal alles geglaubt und hatte schlaflose Nächte wegen der Relilehrerin die meinte ich kãme in die Hölle, weil ich nicht getauft sei.grrr Aber ab der Pupertät hab Iich eigentlich nur noch interessiert zugehört wie derjenige die Welt soeht, manch brauchbares war dabei und was nicht meins war hab ich verworfen. Da konnte ich dann auch schon mein Buch auf den Boden werfen und aus Protest das Klassenzimmer verlassen oder dem Lehrer ins Gesicht sagen sie können mich mal am Arsch lecken... :mrgreen: ...und seh das heute noch so...trotzdem waren aich viele tolle Lehrer dabei, die nicht viel Wert aif Anpassung gelegt haben und mich als Mensch gestärkt haben

Das wünsche ich jedem. Dennoch kann ich - bislang - mit der Symbolik des Zuges nichts verbinden, das mit dem, was ich unter der vollen seelisch-emotionellen Eigenständigkeit verstehe, zu vereinbaren wäre. Auch darf man beim Traumdeutung nicht die Möglichkeit ausschließen, dass Eltern und Lehrer, die es ehrlich gut MEINEN mit ihren Schützlingen, das genaue Gegenteil bewirken.


zum Thema Seelenverwandtschaft - ich bin an einem Punkt meines Lebens, wo och nicht das Gefühl habe einen Mann zu brauchen, mich nicht einfach so nach liebe sehne, oder suche, kein gefühl unvollständig zu sein oder so etwas. es ist ok wie es ist und ich genüge mir selbst. Aber ich frage mich ob es die Liebe gibt und Iin welcher Form und ob es so etwas gibt wie verwandte seelen. Ich suche nicht danach, aber es ist ein Rätsel, dass ich gerne durchleuchten würde, was nichts mit Narzissmus zu tun hat.

Ja, Wissbegierde ist ein angeborenes Bedürfnis: der "geistige" unter mehreren Trieben der Seele, die auch einen Leib hat. Dieser Forscherdrang kann den Narzissmus mit seinen illusorischen Wünschen zum Gegenstand machen (um ihr zu verstehen und wo machbar oder nötig zu heilen)...
Man kann also das Wort Seelenverwandtschaft aus zwei Perspektiven betrachten: sowohl in der Hinsicht, dass es vom Prinzip her vollständig gesunde Seelen (Gesamtorganismen) geben muß, die sich begegnen und einander erkennen, als auch in der Hinsicht, dass es auferlegte Störungen gibt, die die Betroffenen verleiten, sich gegenseitig in ihren Illsuionen zu bestärken.
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