Zimba und Traum von Wolf

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Moderator: Mirakulix

Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon noise » 24.06.2017, 18:39

Hallo zusammen,

ich hatte ein paar komische Träume die letzten Tage. Außerdem ist letzten Mittwoch was passiert mit unserer Katze Zimba. Er ist am Mittwoch Abend vom Balkon aus dem 3ten Stock runtergefallen. Wir hatten es bisher zugelassen, dass er auf der Brüstung herumlaufen kann, weil die Brüstung ziemlich breit ist und weil unser ehemaliger Kater Nelphi das auch problemlos gemacht hat. Nun ist es passiert, doch er hat zum Glück überlebt. Er hat keine Brüche erlitten, doch eine innere Blutung im Bauch macht ihm und uns gerade das Leben schwer. Die Blutung ist leider noch nicht weniger geworden, daher ist er immer noch in der Klinik. Es besteht das Risiko, dass er nächste Woche operiert werden muss.

Ungefähr 3 Tage bevor es passiert ist, hatte ich geträumt, dass ich einem Wolf meine Hand gereicht hatte. Ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust und der Wolf kaute dann mit seinem Gebiss auf meiner Faust herum. Der Wolf knurrte zwar, wirkte auch etwas nervös, doch er biss nicht so fest, dass es mich verletzen würde. Es wirkte dadurch eher wie ein Spiel. Doch ich hatte trotzdem Angst, dass er fester zubeißen könnte. Der Traum erinnerte mich an den Hund von der Mutter meines Freundes. Ich spiele mit ihm oft, wenn ich auf Besuch bin, und der Hund kaut dann auch gerne an meiner Hand herum. Nur im Traum war es jetzt ein Wolf.

Nochmal 2-3 Tage vorher hatte ich einen Traum, dass ein kleiner Komet in Küstennähe ins Meer einschlägt. Ich hatte dann wieder Angst, dass jetzt wieder dieser Zunami kommt, von dem ich schon so oft geträumt hatte. Der ganze Vorgang war im Traum aber eher sowas wie eine Simulation, also etwas Künstliches, kein reales Ereignis. Ich sah dann auch, wie sich die Wellen auftürmten, doch diese Wellen blieben kleiner als erwartet. Ich dachte dann im Traum, dass die Simulation unrealistisch erscheint. Die Wellen wären real viel größer gewesen.

2 Tage, nachdem jetzt der Unfall mit Zimba passiert ist, hatte ich geträumt, dass Zimba zum ersten mal in die freie Außenwelt rausgelassen wurde. Doch Zimba befand sich dabei nicht draußen, sondern eher in einem großen Flur. Er schaute nach links und sah dort einen anderen Kater. Es war die gleiche Rasse und auch in der gleichen Farbe wie Zimba. Dieser Kater bellte ihn aber an (wie ein Hund), und wirkte sehr aufgeregt. Ich sah dann Zimba an und dachte, dass er sich jetzt bestimmt wundert, warum die Bewohner der "Außenwelt" alle so aufgeregt, gestresst und laut sind.

In Wirklichkeit befindet sich Zimba jetzt in der Klinik, wo auch viele fremde Tiere, auch Hunde, dort sind und zum Teil auch laut bellen. Als wir ihn gestern besuchen waren, wirkte er ziemlich ängstlich und gestresst. Er mochte die Ärztehelferinnen nicht und die Umgebung wirkte bedrohlich für ihn. Heute beim Besuch wirkte er etwas besser, er gab uns wieder Pfötchen usw. Doch die Sorge um die Blutung ist immer noch nicht weg. Wir hatten auch Angst, dass die Tierklinik uns abzocken will, aber seit dem Gespräch mit der Arztin ist das Vertrauen wieder etwas besser.

Ich hatte auch von meinem Freund viel geträumt, doch diesen Traum würde ich vielleicht später mal posten.

Achja, da war noch ein kurzer Traum, dass ich eine neue Wohnung hatte oder in einer anderen Wohnung war. Die Wohnung hatte eine lange Nummer. In dieser Nummer tauchte der Buchstabe A auf. Als ich die Nummer betrachtete, verwandelte sich das A in einen chyrillischen Buchstaben. Es sah dann aus wie das D im chyrillischen Alphabet, was aber für uns Deutsche eher wie ein A aussieht.

Grüße, Stephan
noise
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon plush » 24.06.2017, 19:17

Hallo noise !

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich bitte nochmal in die Handlung Deines Traumes und suche eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt. Am besten wäre eine poetische, so wie die Dichter mit ihren Werken machen. Kannst Du Unterkapitel entdecken? Gegebenen Falls setze ihnen eigene Überschriften auf...

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole Deines Traumes:

Von Personen, die Du kennst, erstelle bitte Charakterportraits, die ihre Vorzüge und negativen Seiten beleuchten, so dass man sich eine Vorstellung von ihnen machen kann. Unbekannte Personen skizziere ihrem Alter und Aussehen nach, Größe, Haarfarbe, Gesichtsausdruck, Haltung usw. Überlege auch, an wen, oder an was für ein Ereignis sie Dich erinnern könnten.

Für die nicht-personalen Symbole gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird) und wozu es sich selbst oder seinem Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach.

Ein Beispiel, um Dir das „Freie Assoziieren“ besser nachvollziehbar zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
.......................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen", um so besser.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen!
Herzlichst, Dein Plus
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon noise » 25.06.2017, 19:46

Hallo plush,

es sind ja drei unterschiedliche Traumszenen gewesen. Ich liste mal zu allen Szenen die jeweilige Symbole auf:

Beruhigung eines Wolfes (Stimmung: leicht ängstlich):
- Wolf: Ähnlich wie ein Hund, nur gefährlicher, kräftiger, und wilder. Hunde sind für mich interessant, manchmal knuddelig, oder gefährlich wenn es unbekannte große Hunde sind. Bei einem Wolf liegt die Betonung noch mehr auf der Bedrohung, auch die Angst nicht zu wissen, wie er reagiert.
- Faust bzw Hand: Faust ist ein Kampfsymbol, mit der Hand selbst kann man arbeiten, aber auch kämpfen
- kauen: Das Beißen und Kauen von dem Wolf hat mich stark an den Hund von der Mutter meines Freundes erinnert. Dieser Hund zeichnet sich durch seine Hektik und Verspieltheit aus, und ist sehr liebenswert. MIt Hektik meine ich seine Freudeausbrüche, wenn er herumspringt oder dann anfängt meine Hände zu kauen.

Naturkatastrophe (Stimmung: Angst, Bedrohnung)
- Komet, Asteroid: Umheimlich, potenziell vernichtend (im Fall eines EInschlags),
- Kometeneinschlag: Totale Vernichtung. Etwas wogegen man auch als Mensch (Erdbewohner) machtlos ist. Man hat keinen EInfluss drauf es zu verhindern, weil es im Prinzip vorbestimmt bzw. von außen fremdbestimmt ist.
- Küste, Meer: Erholung, Entspannung, Urlaub, innere Ruhe.
- Zunami, Riesenwellen: Unheimlich. Auch totale Vernichtung. Man ist machtlos dagegen, aufgrund der Größe/Höhe der Welle. (Wobei die im Traum ja kleiner blieb als gedacht)
- Simulation: Künstliches Abbild/Nachbildung eines echten realen Vorgangs, wobei dabei bestimmte Parameter vernachlässigt werden.

Zimba im Flur:
- Kater/Katze: lustiges und interessantes Tier, aufgrund des Aussehens aber auch das Verhalten. Eigensinnig, kommen auch mal problemlos alleine zurecht, brauchen aber trotzdem Nähe und Zuneigung. Sehen mehr als Menschen sehen können.
- graue Farbe: wirkt trübselig, aber auch technisch aufgrund der Verbindung zu Metall, oder Beton. Bei Katzen hingehen wirkt grau auf mich eher lustig und aufheiternd. Sie können sich dadurch auf dem Asphalt tarnen, oder auch im Dunkeln.
- Flur: Außenwelt. Wenn man sein Zimmer verlässt, kommt man erstmal in einen Flur. Kann der Übergang in ein anderes Zimmer sein, oder auch der Weg zum Ausgang, um das Gebäude zu verlassen. Man kann aber auch wieder ins Zimmer zurückkehren. Es ist einem alles offen.
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon plush » 26.06.2017, 07:54

Hallo Noise.

Ich nehme an, dass sich in diesen Träumen ein gesunder Eigenwille aus Deinem Unbewussten zu melden versucht. Er fordert von Deinem Ich, Dich aus unbefriedigenden, Freiheits-beraubenden Abhängigkeits-Beziehungen zu lösen. Dein Ich hat aber Angst, diesem Impuls nachzukommen - sich seiner überhaupt voll bewusst zu werden. Er würde tatsächlich Deine bislang einzig bekannt Welt untergehen lassen. So bleibt dieser triebgesunde Impuls unter'm Asphalt (im Unbewussten) verdrängt...

Es ließe sich vermuten, dass die Mutter-Brust dasjenige sei, woran Dein Ich fixiert blieb. Von dieser aus der Säuglingszeit mitgeschleppten Emotionalität scheint nämlich die Brüstung zu berichten. Wobei die reale Katze den gesunden Befreiunngs-Impuls vom Grunde Deiner Seele symbolisiert (denn das Tier wagte den Sprung fort von dieser "oralen" Fixierung an die Mutter-'Brüst'). Aus dem Unfall der Katze aber rationalisiert sich Dein Ich ein Scheinargument, demnach es besser sei, ein Mutters-Hündchen (Muttersohn/ s.a. Dein Freund) zu bleiben.

Immerhin lugt aus dem Wolf doch der Freiheitstrieb heraus, denn das Tier als (echter) "Wolf" weißt zur Gesundheit Deines seelischen Grundes - zu seiner Forderung, Dich auch von der erzieherischen Domestikation (die Asphaltschicht, unter der die Instinkte ins Unbewusste gefangen gehalten werden) zu erlösen.

Wie findest Du meinen Deutungsversuch?
Siehst Du irgendwo Ungereimtheiten oder sonst Punkte, die vertieft werden sollten?
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon noise » 28.06.2017, 15:34

Hallo plush,

mir würden 2 Dinge einfallen, die mit deiner Deutung was zutun haben könnten:
Erste Möglichkeit:
Meine Eltern. Ich bin zwar schon seit 9 Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen, doch es gibt da etwas, was theoretisch meine bisherige Welt zum "einstürzen" bringen könnte, oder zumindest hätte ich die starke Befürchtung:
Sie wissen aktuell nicht, dass ich mit meinen Freund zusammen in meiner Wohnung lebe, und das schon seit längerem (waren bisher selten auf Besuch). Sie wissen zwar über meine sexuelle Neigung, doch aufgrund von dramatischen Aufregungen aus der Vergangenheit hatte ich mich entschieden zu dem Thema ihnen gegenüber zu schweigen. Gleichzeitig habe ich aber meine Eltern trotzdem gerne und besuche sie auch regelmäßig. Es wäre also denkbar, falls das ans Licht kommt, dass dann erstmal Funkstille ist, zumindest für eine bestimmte Zeit.
Es war bisher für mich auch etwas schwer argumentativ ihnen gegenüber dagegen zu halten, weil die immer das Argument mit Familie und Kinder ins Spiel bringen oder manchmal behaupten, dass ich mir nur was vor mache. Da ich selbst eher bi bin und zum Teil auch manche Frauen attraktiv finde, fällt es mir schwer zu argumentieren, dass das Hetero-Lebensmodell nicht für mich in Frage käme. Auf der anderen Seite weiß man halt vorher nie wo die Liebe hinfällt. Mein Freund kam damals halt zuerst, bevor eine andere Frau die Chance gehabt hätte :)

zweite Möglichkeit:
Die zum Teil unterdrückten Gefühle/Triebe meiner bisexuellen Neigung, die aber phasenweise irrelevant auf mich wirken, manchmal aber dann doch belastend sind. Wenn ich meinen Freund deswegen verlassen würde, käme das auch einem Einsturz/ einem Zunami gleich. Die emotionale Bindung spricht aber dagegen, dass ich das tun würde.

Meine Deutung des Asteroiden-Traumes:
Der Traum mit dem Asteroid war ein Vorbote auf den Unfall von unserem Kater. Die Wasserwellen sind aber deutlich kleiner geblieben, sogar unrealistisch klein. D.h. die Auswirkung hält sich in Grenzen. In Realität hat der Kater überlebt, obwohl er nach meiner Interpretation (Freier Fall vom 3ten Stock) eigentlich hätte sterben müssen. Die Blutung ist zwischenzeitlich gestoppt. Der Kater ist wieder zuhause. Allerdings muss man bis nächste Woche noch warten, ob die Milz sich regeneriert, weil die gequetscht wurde.

Zwischenzeitlich hatte ich einen Traum, dass ich mit meinem Freund im Sommerurlaub war, an einem Ort, an dem ich schon letztes Jahr war. Eine Touristenstadt an der Küste. Aber an dem Tag als wir ankamen, wurde das Wetter schlecht. Laut dem Wetterbericht zufolge sollte es die ganze Woche so schlecht sein, also den kompletten Urlaub, weil wir nur eine Woche dortbleiben wollten. Wir sind aber trotzdem draußen gewesen am Strand, trotz kühlerer Luft. Doch am frühen morgen am nächsten Tag war das Wetter wieder schön bzw. heiß, entgegen dem Wetterbericht. Ich hatte aber Bedenken, ob das schöne Wetter wirklich so bleibt oder nur eine kurzzeitige Aufheiterung ist. Ich erinnere mich noch an eine Szene, dass wir dann dort plötzlich meine Mutter gesehen haben, obwohl sie gar nicht angekündigt hatte, dass sie kommt. Schließlich ist der Ort über 1000km von zuhause entfernt. Ich hätte sie gerne gegrüßt, doch ich traute mich nicht, weil mein Freund mit mir lief. Sie selbst wirkte entspannt, also vom Gesichtsausdruck.
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon plush » 29.06.2017, 08:08

Lieber Noise!
mir würden 2 Dinge einfallen, die mit deiner Deutung was zutun haben könnten:
Erste Möglichkeit:
Meine Eltern. Ich bin zwar schon seit 9 Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen, doch es gibt da etwas, was theoretisch meine bisherige Welt zum "einstürzen" bringen könnte, oder zumindest hätte ich die starke Befürchtung:
Sie wissen aktuell nicht, dass ich mit meinen Freund zusammen in meiner Wohnung lebe, und das schon seit längerem (waren bisher selten auf Besuch). Sie wissen zwar über meine sexuelle Neigung, doch aufgrund von dramatischen Aufregungen aus der Vergangenheit hatte ich mich entschieden zu dem Thema ihnen gegenüber zu schweigen. Gleichzeitig habe ich aber meine Eltern trotzdem gerne und besuche sie auch regelmäßig. Es wäre also denkbar, falls das ans Licht kommt, dass dann erstmal Funkstille ist, zumindest für eine bestimmte Zeit.
Es war bisher für mich auch etwas schwer argumentativ ihnen gegenüber dagegen zu halten, weil die immer das Argument mit Familie und Kinder ins Spiel bringen oder manchmal behaupten, dass ich mir nur was vor mache. Da ich selbst eher bi bin und zum Teil auch manche Frauen attraktiv finde, fällt es mir schwer zu argumentieren, dass das Hetero-Lebensmodell nicht für mich in Frage käme. Auf der anderen Seite weiß man halt vorher nie wo die Liebe hinfällt. Mein Freund kam damals halt zuerst, bevor eine andere Frau die Chance gehabt hätte :)

zweite Möglichkeit:
Die zum Teil unterdrückten Gefühle/Triebe meiner bisexuellen Neigung, die aber phasenweise irrelevant auf mich wirken, manchmal aber dann doch belastend sind. Wenn ich meinen Freund deswegen verlassen würde, käme das auch einem Einsturz/ einem Zunami gleich. Die emotionale Bindung spricht aber dagegen, dass ich das tun würde.

Meines Erachtens sind das zwei Varianten der selben Schwierigkeit. Wobei nicht die Anmaßung anderer Menschen, Dich zur Umsetzung ihrer Vorstellung von 'Glück' mißbrauchen oder einspannen zu wollen, das eigentliche Problem ist, sondern die Hörigkeit Deines Ichs an die "Liebe" einer Mutter, oder Mutterersatzperson. Dein Geliebtseinwollen gibt anderen Menschen (potentiellen Ausbeutern) die Macht, Dich "gut gemeint" zu manipulieren. Davon hat niemand was Echtes...

Erhebt Dein realer Freund überhaupt - wie quasi ebenfalls Deine Eltern - den Anspruch, dass Du ihm zum Zweck seiner Glücksvortsellungen "treu" sein sollst, wie ein Hund dem Frauchen? Oder siehst Du nur selbst für den Fall, dass Du Dich in jemand anders verliebst, einen Riesenkrach mit ihm auf Dich zu kommen, gleich wie aus Deiner langjährigen Erfahrung mit den Eltern? So dass Du phantasierst, die Trennung von ihm (Auszug in eine neue eigene Wohnung) sei der einzige Weg, Zeit und Gelegenheit zu haben, jemand Drittem ausführlich kennen zu lernen?

Meine Deutung des Asteroiden-Traumes:
Der Traum mit dem Asteroid war ein Vorbote auf den Unfall von unserem Kater.

weiß nicht. Für wahrscheinlicher als eine Zukunftsprophätie hielte ich die "Intuition" des Tieres. Mit dieser Unfehlbaren Weisheit der Natur könnte der Kater Deinen eigenen Freiheits-Impuls gespürt haben, sich dann davon ermunter fühlend, den Sprung runter von der Mutter-Brüst(ung) zu wagen. Also mit gutem Beispiel voan - fort von dem aus der "oralen" Säuglingszeit mitgeschleppten Geliebtsein-Wollen-Wunsch Deines Ichs: hinaus in den Freiraum der seelisch-emotionellen Nachreifung...

Wohlmöglich hat er unten einige andere Katzen gesehen (Aussicht auf sozialen Gruppenaustausch/ Ausleben und Weiterentwickeln der angeborenen Bedürfnisse, ihrer Instinkte)... jedenfalls halte ich für unwahrscheinlich, dass dem Tier an der Brüstung bloß ein 'zufälliger' Ausrutscher passiert sei. Das passiert menschlichen Tolpatschen, aber nicht Katzen.
Glaubts Du das? Solch Glaube (Zufalls-Fall statt mittels "Sprung" gezielt umgesetztem Freiheits-Impuls) könnte damit zu tun haben, dass bei Dir ein Konflikt besteht, bzw. Du den von Oben herab (aus dem sog. "ÜBER-Ich, wo die Eltern per Prägung eingenistet sind) prasselnden Weltuntergang befürchtest für den Fall, dass Dein Ich dem Freiheitsruf Deiner Seele nachgibt..


Zum Asteroidentraum: Dir fiel die Künstlichkeit auf, die das ganze Szenario machte. Mir fällt gerade auf, dass Wellen, die von einem Asteroideneinschlag (also von Oben) herstammen, vielleicht etwas völlig anderes sein könnten, als solche, die einen "Tsunami" kennzeichnen. Wie kommt ein Tsunamie zustande? Schau dafür aber auf keinen Fall in ein Lexikon; hole Dir aus Deinem eigenen Seelengrund "Freie Assoziationen". Darnach überleg ich weiter.

Für den neuen Traum: Wenn Du ihn untersuchen möchtest, bereite ihn so vor, wie von mir eingangs anhand des Beispiels illustriert, mit einer gefühlsmäßig passenden Überschrift, Charakterportraits und Freien Assoziationen zu den verschiedenen unpersonellen Symbolen, ok?
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon noise » 02.07.2017, 23:28

Hallo plush,

also mein Freund hat nichts direkt dagegen, wenn ich eine andere Frau kennenlernen würde, wobei er natürlich schon Loyalität von mir erwartet, wie in jeder Partnerschaft sonst auch. Er hätte ein größeres Problem, wenn ich mit einem anderen Mann flirten würde. Letzteres kam bei mir schon mal vor, doch es stellte sich nach einer Weile als Strohfeuer heraus.
Wir hatten mal gegen Ende des letzten Jahrzehnts angefangen zu phantasieren, ob sowas wie eine Dreiecksbeziehung in Frage kommt. Das war noch die Zeit, als wir gerade erst 2 Jahre zusammen waren. Ich hatte später auch mal eine interessante Frau kennengelernt, doch daraus wurde leider nichts. Vielleicht fühlte sie sich schon zu alt für solche "Experimente". Ich denke sie war eher auf der Suche nach einer soliden Beziehung.
Mittlerweile ist das Thema bei mir etwas eingeschlafen. Ich bin mir nicht genau sicher, aber ich vermute es ist die Angst, dass meine Gefühle ihm gegenüber sich dann verändern könnten. Ich weiß ja nicht, ob ich ihn dann noch genauso lieben würde. Anders herum stellt sich die Frage, ob ich die andere Frau überhaupt lieben würde, während ich Gefühle für meinen Freund habe. Hinzu kommt, wie ich zuvor schon geschrieben hatte, dass der Drang auch gar nicht immer da ist... Es ist dann eher so, dass wenn ich mal durch Zufall eine interessante Frau sehe, dann der Drang hoch kommt, aber nach einer Weile wieder weg ist. Es gibt auch die Tage, wo alle Frauen auf der Welt keine Rolle mehr spielen und ich nur an meinen Freund denke :)

Meine Eltern scheinen sich in dieser Hinsicht nur sehr langsam bis gar nicht zu bewegen. Meine Mutter tut manchmal so, als ob sie meine Neigung mittlerweile dulden würde, aber dann kommen dann doch wieder Bemerkungen, wo ich merke, dass sie alles in Frage stellt. Sie denkt, dass ich mich nur verirrt habe und in Wahrheit doch eher auf Frahen stehe. Mein Vater redet da erst gar nicht drüber. Bei ihm habe ich das Gefühl, dass er es eher verdrängen will. Bei ihm hätte ich die größte Befürchtung, dass es zu einem Bruch kommen könnte. Früher, als er es zum ersten mal erfuhr, war seine Reaktion ziemlich aggressiv und emotional.

Was den Kater Zimba betrifft:
Ich kann dir aus 100% Überzeugung sagen, dass er nicht freiwillig runtergesprungen ist. Die Brüstung ist mit Metall überzogen und ich hatte es laut Qietschen gehört als er gestürzt ist. Wieso sollte es laut Qietschen wenn er freiwillig runterspringt ? Außerdem konnte ich Kratzspuren dort erkennen, was darauf hindeutet, dass er versucht hat sich noch festzukrallen. Er ging aus Neugier immer auf der Brüstung zwischen unserem Balkon und dem des Nachbarn. Allerdings ist dort neben der Brüstung ein großes Grasgebüsch, was den Weg versperrt. Ich denke er musste somit an den Rand und hat sich dort vertappt.
Was natürlich schon sein kann, dass er was gesehen hat und dann unachtsam geworden ist.
Ich hatte auch immer gedacht, dass Katzen auf sich selbst aufpassen können, zumal ich auch gelesen habe, dass manche auf Dächern herumlaufen. Es gibt ja auch extra Katzenleitern, wo sie theoretisch hoch und runter können. Aber darauf verlasse ich mich nicht mehr. Wir überlegen uns ihn später ab und zu mal rauszulassen. Aber dann nur mit GPS Halsband und über das Treppenhaus.
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon plush » 03.07.2017, 14:17

Ich denke er musste somit an den Rand und hat sich dort vertappt.
Was natürlich schon sein kann, dass er was gesehen hat und dann unachtsam geworden ist..

Ja. Eigentlich geht's ja auch gar nicht um den Kater und seine hypothetische "Freudscher Richtigleistung". Denn das Thema ist ja Dein Traum. Also ein hypothetischer Freiheitsdrang vom Grunde Deiner Seele, und einer Furcht Deines Ichs, es würde zum Weltuntergang kommen (Donnerwetter von Seiten der Mutter, Bewölkung Deines himmlischen Gewissens), wenn es diesem Instinkt nachkäme.

Mittlerweile ist das Thema bei mir etwas eingeschlafen. Ich bin mir nicht genau sicher, aber ich vermute es ist die Angst, dass meine Gefühle ihm gegenüber sich dann verändern könnten. Ich weiß ja nicht, ob ich ihn dann noch genauso lieben würde. Anders herum stellt sich die Frage, ob ich die andere Frau überhaupt lieben würde, während ich Gefühle für meinen Freund habe. Hinzu kommt, wie ich zuvor schon geschrieben hatte, dass der Drang auch gar nicht immer da ist... Es ist dann eher so, dass wenn ich mal durch Zufall eine interessante Frau sehe, dann der Drang hoch kommt, aber nach einer Weile wieder weg ist. Es gibt auch die Tage, wo alle Frauen auf der Welt keine Rolle mehr spielen und ich nur an meinen Freund denke :)


Na prima. Dann würde ich sagen, wir schließen hier ab und warten auf einen neuen Traum, den Du untersuchen möchtest. Sag mir gern via PN Bescheid; für hier im Forum schalt ich die automatische Beanchrichtung ab.

Dir viel Spaß und Erfolg!
Herzlichst, Dein Plus
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon noise » 06.07.2017, 18:36

AllRose hat geschrieben:die Frau zu der du dich sporadisch hingezogen fuehlst kann ja nur Bestandteil eures 3er sein wenn sie den Platz ausfuellt zu dem dein Freund nicht faehig is
was is das?

Gute Frage. Muss ich drüber nachdenken. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass dieser sporadische Drang rein sexuell ist, weil manche Frauen ihre eigene Reize haben, obwohl mein Partner optisch voll mein Typ ist :)
Das wäre dann vergleichbar mit z.B. einem Fetisch, den man aber nicht ausleben darf, weil z.B. der Partner es nicht mag. Betrifft mich zwar nicht, aber da hätte man dann vielleicht auch das Gefühl, als ob etwas fehlt.
Ob mir dagegen auf emotionaler Ebene etwas fehlt, würde ich spontan erstmal verneinen... Ich denke aber trotzdem mal nach.

AllRose hat geschrieben:und da sehe ich auch den Zusammenhang mit der Dame deines Herzen ~ es wuerde ihr auf Dauer wie Zimba ergehen
denn solange das nicht wirklich geloes´d is baut sich dementsprechend wieder eine Spannung auf bis wieder im Hoehepunkt was runterfaellt verletzt

Diesen Abschnitt habe ich noch nicht verstanden...

AllRose hat geschrieben:ich antworte dir hier weil ich heute morgen von euch getraeumt habe ;)

Oh :) krass... Mir ist früher umgekehrt mal was passiert, dass ich von einem Deuter geträumt habe.
Was haben wir in deinem Traum gemacht?

plush hat geschrieben:Na prima. Dann würde ich sagen, wir schließen hier ab und warten auf einen neuen Traum, den Du untersuchen möchtest.

Abschließen finde ich gut. Es kommen mit sicherheit noch weitere Träume in absehbarer Zeit...
Mich hat aber dein "Na prima" etwas irritiert. War das jetzt positiv gemeint oder ironisch?

Grüße Stephan
PS: Zimba geht es immer besser. Es scheint, er braucht keine OP mehr.
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Re: Zimba und Traum von Wolf

Beitragvon plush » 06.07.2017, 20:24

Abschließen finde ich gut. Es kommen mit sicherheit noch weitere Träume in absehbarer Zeit...
Mich hat aber dein "Na prima" etwas irritiert. War das jetzt positiv gemeint oder ironisch?

Ironie ist ja so etwas wie eine kleine Kritik, verbunden mit einem verständnisvollen Schmunzeln. Also durchaus nicht boshaft (negativ). Das bezog sich auf Dein Mittlerweile ist das Thema bei mir etwas eingeschlafen und das genaue, mit Angst verbundene nicht sicher sein, ob sich Deine Liebe zu Deinem Freund ändert, wenn Du parallel was mit ner Frau anfängst.

Die Fragen waren Thema unseres vorherigen Gesprächs über die mögliche Bedeutung mancher Aspekte Deines Traums. (Offenbar hast Du Angst, vor Weltuntergang oder Schlechtwetterwolken im Urlaub, weil es der in Dein "Über-Ich" (Gewissen) eingenisteten Mutter oder Freund (als Ersatzmutter) nicht passt, wenn Du eigenwillig, triebgesund, Freiheits-strebend bist). Es macht nur keinen Sinn, über 1 Traum durch Tage oder Wochen hinweg zu sprechen. Offenbar liegt es in der Natur der Dinge, dass man das vor 3 Tagen Gesagte (zumal es offenbar ein bei Dir heikles Thema anbetrifft) in der Zwischenzeit vergisst. Solch Vergessen wäre ein Symptom Deiner inneren Situation; kommende Träume werden das vermutlich bestetigen. Sag Bescheid an den PN...

Ich werde nun in aller Freundlichkeit die schriftlchen Versuche hier beenden.
Wenn Du magst, lass uns bei Gelegenheit mündlich arbeiten, via Skype oder persönlichem Besuch, falls Du (wie ich) in Hamburg ansässig bist. Ein zwei Stunden pro Traum genügen (in der Regel) vollauf; das hat Effizienz...

Dir herzlichst alles gute, und viel Spaß!
Dein Plus
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