Jerusalem

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Moderator: Mirakulix

Jerusalem

Beitragvon Isa90 » 08.05.2017, 18:27

Hallo zusammen,

hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Traum. Kleine Info: Ich war Ende Januar bis Anfang Februar diesen Jahres in Israel und omit auch in Orten wie Jerusalem, Betlehem etc.

" Ich finde mich auf einem Berg wieder. Es ist Nacht, die Sterne funkeln und es ist kalt. Ich friere allerdings nicht sehr, da in meiner Nähe ein kleines Lagerfeuer brennt. Ich bemerke, dass ich in einem Olivenhain bin und mache es mir unter einem der Bäume gemütlich. Dann geht irgendwann die Sonne auf und ich sehe die Gesamte Ansicht von Jerusalem, allen voran das Licht der goldenen Kuppel des Felsendomes, dass mich so sehr blendet dass ich die Augen kneifen muss.
Irgendwann befinde ich mich in der Altstadt. Bin wohl eine Pilgergruppe zugehörig, mit der ich auf der Via Dolorosa den Kreuzweg gehe und bete. Es ist unheimlich still und gleichzeitig liegt eine trauernde Stimmung über der Stadt. Es ist Karfreitag. Danach sitze ich bei Christen im Haus. Sie sprechen Arabisch. Ich verstehe nichts aber ich merke sie sind sehr herzlich. Es gibt Fisch sowie Reis und Gemüse zu essen. Eine Weile später finde ich mich in der Grabeskirche wieder. Tausende Menschen aber völlige Stille. Trauer. Das Gebet beginnt und dauert lange (Ich vermute 2 Stunden) . Danach befinde ich mich an vielen Orten: In der Geburtskirche in Betlehem, wo die Lichtfeier stattfindet. Plötzlich finde ich mich in Jerusalem auf dem Tempelberg wieder. Und ich merke: Der Tempel steht so wie er einst war, als die Juden ihn täglich besuchten und darin beteten. Ich stehe dort im Allerheiligsten und falle davor nieder und bete innig. Ich kann meine Augen nicht mehr öffnen, da alles so gleißend hell ist. Ich spüre Wärme. Angenehme Wärme. Und ich spüre dass ich Gott treffe. Ich bin so glücklich dass ich nur lächeln kann und nicht mehr damit aufhöre. Damit endet der Traum".
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; Am größten unter ihnen aber ist die Liebe."
1. Korintherbrief 13,13
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Re: Jerusalem

Beitragvon Crank » 08.05.2017, 22:03

Hallo Isa,

der Traum ist dominiert von den Geschichten und Bildern aus der Bibel. Vielleicht steckt hier ein wenig Perfektionismus dahinter, dass es perfekter gewesen wäre, zu Ostern dort gewesen zu sein oder zu Zeiten Jesus Christus - das scheint mir aber eher unwichtig.

Du schreibst regelmäßig im Forum, dass Du Dich mit dem Glauben an Gott und die Menschen auseinandersetzt. Das ist gut so, sonst wäre es ja ein toter Glaube, gleichgestellt mit dem Glaube an einen starren Götzen.

Im Traume fielen mir die arabisch sprechenden Christen auf und das Erlebnis, wie es war, als die Juden zu EINEM Gott beteten.

Nun, aktuell ist es so, dass Juden, Christen und Muslime eher im Dissenz liegen - um es freundlich auszudrücken. Pazifismus. Toleranz und Nächstenliebe stehen unter diesen drei Mächten nicht so wirklich hoch im Kurse. Was wohl ihre, unsere höhere Macht davon halten würde? Entweder nichts oder sie lacht sich schlapp über diese flache Sitcom-Serie. Und ich bin mir gerade unsicher, ob und welchen Smiley ich dahinter setzen sollte ............

Fakt ist also, dass die monotheistischen Religionen der Welt im Moment alles daran setzen - nein, formulieren wir es anders herum. Sie setzen nicht genug daran, in Frieden, Toleranz und Nächstenliebe miteinander zu leben. Was man nun als koscher essbar oder geschächtet isst oder nicht oder wie man die Rechtssprechung vollzieht, das muss man nicht übernehmen, aber warum sollte es der andere richtiger oder falscher machen? Die höhere Macht urteilt und nicht wir Menschen.

Ich sehe im Traum den Wunsch, dass Christen arabisch sprechen, Araber christlichen Glauben teilen und wir alle glauben könnten, als gäbe es keine Juden, Christen und Muslime im Dissenz. Diesen Wunsch könnte man nach Deiner Fußnote unter Hoffnung und Liebe einordnen - indes - die meisten Menschen zücken schon das Stoppschild, dass sie das nicht glauben. Vielen Dank, damit kann dass ja auch nichts werden. Der Geist kontrolliert die Materie und den Lauf der Dinge - entweder ist das falsch. Dann kann man Wünsche einfach ausprobieren und schauen, was wird. Oder es stimmt, dann könnte man an Wünsche einfach glauben und sie ausprobieren und schauen, was wird. Der Unterschied der Basis ist - ich schweife ab.

Du suchst nach Glauben und wünscht eine bessere Welt.

Wenn das nur alle täten.

„Jeder kehre vor der eigenen Tür, und die Welt ist sauber.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Der Traum und sein Abschluss ist sehr schön. So schön, dass ich gerne daran glauben will. Ich tue es nur noch nicht, wenn ich ehrlich bin.

Herzliche Grüße
Crank
Zuletzt geändert von Crank am 09.05.2017, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jerusalem

Beitragvon catwomen » 09.05.2017, 09:33

Hallo Isa

Dieser Traum zeigt dir deine intensive Entwicklung in Richtung spiritueller Erkenntnis auf.
Vor allem das "gleißende Licht" zeigt, dass Du das was Du bis jetzt vielleicht eher noch gesucht, gefunden hast.
Tief aus dir selbst heraus entwickelt sich dein "Überbewusstsein".
Das heißt, Du erkennst Situationen, die Du heute anders löst, als Du es früher getan hast.
Man kann es auch den göttlichen Funken der in dir so wie in uns allen lebt, nennen.

Wir leben in einer Welt der Aufklärung und die Bewusstheit der Menschen findet auf verschiedenen Ebenen statt.
Unterbewusstsein, Bewusstsein, Überbewusstsein.
Derjenige der sich auf den Weg macht, sein Leben innen wie außen verändern zu wollen, geht durch schmerzvolle Zonen, die man mit Entwicklung gleichstellen kann.
Das sind die Ebenen, die wir überwinden müssen, die uns dann aber so nach und nach die geistige göttliche Intelligenz erkennen läßt.

Bitten wir um Erkenntnis so wird sie uns gegeben.
In kleinen Schritten, aber gerade deshalb umso intensiver.
Dies ist ein Prozess, der individuell verläuft, es gibt nicht nur "den einen Weg" zur Erkenntnis.
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Sie setzen nicht genug daran, in Frieden, Toleranz und Nächstenliebe miteinander zu leben. Was man nun als koscher essbar oder geschächtet isst oder nicht oder wie man die Rechtssprechung vollzieht, das muss man nicht übernehmen, aber warum sollte es der andere richtiger oder falsche machen? Die höhere Macht urteilt und nicht wir Menschen.
--------------------------

Hier stimme ich Crank in vollem Umfang zu.

Liebe Grüße catwomen
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Re: Jerusalem

Beitragvon Isa90 » 09.05.2017, 17:29

Hallo Crank, Hallo catwomen

vielen Dank für Eure Statements! Ja Crank du hast Recht, man mag es Perfektionismus nennen. Aber nein ich bin auch so glücklich dort gewesen zu sein und die Orte besuchen zu können. Ich habe viele Christen kennengelernt, aber auch Juden und Muslime. Palästinenser, Araber Israelis. Und ich habe vom Konflikt verschiedene Seiten zu sehen und zu hören bekommen und ich muss sagen ich kann jede Seite verstehen. Es ist wie Du sagst Crank: Jeder kehre selbst vor der eigenen Tür. Nur dann kann man anfangen andere zurechtzuweisen.

@ catwomen: Du fasst alles so zusammen wie es ist: Richtig . Danke!

http://www.youtube.com/watch?v=dvgZkm1xWPE Diesen Song hörte ich 1-2 Tage vor dem Traum. Da ich ihn kenne und der Text auch zur Thematik passt dachte ich mir nun er ist auch nicht ganz unschuldig an diesem Traum. Wen es interessiert viel Spaß beim anhören! :wink:
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; Am größten unter ihnen aber ist die Liebe."
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Re: Jerusalem

Beitragvon Crank » 09.05.2017, 22:04

Hi Isa!

Isa90 hat geschrieben:Und ich habe vom Konflikt verschiedene Seiten zu sehen und zu hören bekommen und ich muss sagen ich kann jede Seite verstehen.


Den Satz finde ich richtig klasse! Ganz so einfach ist dieses Verständnis ja nun nicht zu finden. Ich hoffe nicht zu albern zu wirken: Herzlichen Glückwunsch zu dieser Stufe des spirituellen Wachstums! :)

Isa90 hat geschrieben:Es ist wie Du sagst Crank: Jeder kehre selbst vor der eigenen Tür. Nur dann kann man anfangen andere zurechtzuweisen.


Jein, das Zurechtweisen basiert schon wieder auf der Verurteilung.

Aber, man kann sich auch an die eigene Nase fassen.

Die Tierhaltung, der Transport und die Schlachtung von Tieren in Europa folgt Gesetzen und auch dem Tierschutzgesetz. Schaut man sich das aber genauer an, so bleibt mir die Frage: Ist das richtig so? Es ist eine Frage wohlgemerkt, keine Be- oder Verurteilung.

Die Rechtssprechung - ich will hier keinesfalls Sharia predigen! Aber wer in Deutschland klagt oder verklagt wird, kassiert oft Urteile, wo man sich fragt: Ist das richtig so? Schaden hier vs. Schaden dort - wäre nicht eine Aufrechung wünschenswert?

Das führt an der Deutung zu weit. Aber, wenn mehr Menschen den Wunsch hätten nach einer Welt in Frieden (ohne Krieg), angefüllt mit Toleranz und Nächstenliebe oder zumindest -respekt - sollte es doch vielleicht was werden. Mir scheint oft, dass die meisten Menschen nicht mal den Wunsch danach haben, geschweige denn den Glauben. Kann also nichts werden? Richtig.

Herzliche Grüße
Crank
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