Therapiestunde

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Therapiestunde

Beitragvon KleinerHund77 » 28.03.2017, 00:56

Hallo :)
Vielleicht könnt ihr mir bei der Traumdeutung helfen.

Ich unterhalte mich mit einem Arbeitskollegen. Er erzählt mir, dass ich betrunken war und mein Kleid verkaufen oder loswerden wollte. Er sagt, dass wäre doch ein schönes Kleid und fragt, warum ich das loswerden will. Ich bestreite diesen Vorfall.

Dann sitze ich im Wartezimmer bei meinem Psychotherapeuten. Ich habe Kopfhörer auf und höre wohl Musik. Da kommt mein Therapeut und fragt, warum ich schon da bin. Ich wäre zu früh. Ich antworte etwas, behalte meine Kopfhörer aber auf und er geht wieder.

Später irre ich in einer Art Klinik/Krankenhaus umher. Öffne verschiedene Türen und gehe auf die Toilette dort. Dann sitze ich wieder im Wartezimmer und unterhalte mich mit einer Frau. Worüber weiß ich nicht mehr. Sie schenkt mir am Ende ein Kostüm. Sie sagt, dass könnte etwas für mich sein, zu mir passen. Ich schaue mir das Kostüm an. Es ist ein Hasenkostüm (weiß/blau), das erkenne ich an den Ohren. Ich nehme das Geschenk an.

Dann beginnt meine Therapiestunde. Im Fenster (aus dem ich sonst oft heraus schaue) steht ein mir unbekannter junger Mann mit rötlichen Haaren und sagt, es ist Zeit, mir den Hut aufzusetzen. Er setzt mir einen "Russenhut" mit einem Symbol/Abzeichen (Stern?) vorne auf, aber der Hut ist mir viel zu groß, mein Kopf verschwindet darunter und ich kann nichts sehen. Daraufhin lacht mich dieser Mann und mein Therapeut aus (oder sie lachen über die Situation). In dieser Szene sitze ich komischerweise auf dem Platz meines Therapeuten und er auf meinem Stuhl.

Vielen Dank.
KleinerHund77
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Re: Therapiestunde

Beitragvon KleinerHund77 » 02.04.2017, 00:43

@Almuth

Vielen Dank für deine Deutung. Wie immer sehr intelligent und treffend. Ich finde mich darin wieder. Bei dem Hasen habe ich an: „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ gedacht. Ich habe das Hasenkostüm aber nicht angezogen, das zeigt mir meinen Fortschritt.

Mit meinem Therapeuten habe ich auch über den Traum gesprochen. Die Szene, in der wir uns unterhalten, obwohl ich weiter Musik höre, interpretiert er als sehr positiv. Es zeigt, dass er Zugang zu mir gefunden hat bzw. ich sie ihm gewähre. In der Regel muss man die Kopfhörer ja absetzen, um sein Gegenüber zu verstehen. Das stimmt auch. Meine Tagträume haben sich verändert. Früher waren es in der Regel Größenphantasien. Ich wurde von anderen bewundert, war Undercover Agent oder Femme fatale. Nun führe ich in meiner Phantasie die Sitzungen weiter. Erzähle von mir, meiner Weltanschauung und analysiere mein Verhalten. Viel offener, als in den realen Sitzungen. Da bin ich oft anfangs noch sehr gehemmt und am Ende reicht die Zeit nicht mehr.

Die Therapie ist nun auch bald zu Ende und bekanntlich komme ich erst kurz vor Ende in Gang. Daher wohl auch schon mein nächster Traum. Ich hatte ihn nach meiner letzten Sitzung.
Ich wäre froh, wenn du mir hier auch noch mal helfen könntest.

Ich bin mit Arbeitskollegen in einem Hotel. Eine Firmenfeier. Wir sitzen an einem großen runden Tisch in der Hotelhalle. Essen, trinken, unterhalten uns, machen Witze.. Da fällt mir ein Arbeitskollege auf, wir haben ständig Blickkontakt.

Ich möchte mit ihm zusammen sein, aber es darf niemand erfahren. Als alle betrunken sind, verlassen wir heimlich die Runde und begeben uns in eines der Zimmer in der oberen Etage. Dort lieben wir uns. Er ist nett und zuvorkommend, ich fühle mich wohl. Ich kann sein, wie ich bin, muss mich nicht verstellen.

Später – immer noch im Hotel – mache ich einen Schwangerschaftstest und ich bin schwanger! Ich freue mich sehr darüber, aber schon kurz darauf ergreift mich große Panik. Ich habe Angst, das Kind wieder (?!) zu verlieren. Ich weiß, dass ich Schutz suchen muss. Daher gehe ich zurück in (mein) Haus.

Es ist schon Nacht, als ich ankomme. Eine Krankenschwester ist bereits da und empfängt mich. Sie ist freundlich, flüstert aber nur. Es ist ein schönes, aber älteres Haus, gemütlich eingerichtet. Allerdings ist es dunkel, es brennt kein Licht, es scheint keine Elektrizität zu geben. Auch macht niemand eine Kerze an.

Ich schaue mich im Haus um, gehe im Dunkeln durch die verschiedenen Zimmer. Ich trage dabei ein weißes Nachthemd, es leuchtet in der Dunkelheit und einen großen Babybauch habe ich auch schon. Währenddessen fällt mir ein, dass ich nicht sicher sagen kann, wer der Vater ist. Es gibt noch einen anderen Mann, aber ich weiß nicht, wer er ist, ich habe kein Gesicht dazu. Und ich kann mich nicht erinnern, mit ihm auf die Weise intim geworden zu sein, wie es mit dem Arbeitskollegen der Fall war.

Plötzlich zieht ein Sturm auf. Ich spüre, etwas ist da draußen und versucht, ins Haus zu kommen. Wohl, um mir mein Baby wegzunehmen, es vielleicht sogar zu töten. Ich weiß nicht, was oder wer da draußen ist, aber ich scheine es zu kennen. Wahrscheinlich hat es mich gefunden, weil mein Nachthemd im Dunkeln leuchtete. (Ich denke, es ist männlich).

Ich stehe immer noch im Erdgeschoss - etwas ängstlich und ratlos – nahe der Eingangstür an einer Treppe. Da kommt die Krankenschwester wieder ins Zimmer. Sie überprüft die Türen und Fenster, bleibt vor der Haustür stehen und sagt mir dann, ich solle jetzt nach oben gehen. Sie wird aufpassen, dass es nicht hereinkommt.
Daraufhin gehe ich die Treppe hinauf in die obere Etage. Hier endet der Traum.

Mit einem realen Kinderwunsch hat der Traum nichts zu tun. Auch habe ich noch kein Kind verloren. Der Arbeitskollege ist recht attraktiv, mehr aber auch nicht. Auch ist er erst Vater geworden.

Ich denke, ich habe schon einige „Rätsel“ gelöst (unbekannter Mann, schwanger die Treppe hinauf steigen…) Allerdings bin ich mir immer noch nicht sicher, was da draußen vor der Tür war. Daher würde ich gerne noch deine Meinung „hören“! Danke vorab!
LG
Kleiner Hund
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Re: Therapiestunde

Beitragvon KleinerHund77 » 02.04.2017, 12:51

Danke Almuth.

Ich habe den Traum in eine andere Richtung interpretiert. Ich empfinde die Szene mit dem Arbeitskollegen als eine Art Ablenkungsmanöver. Die Arbeitskollegen am runden Tisch stellen meine verschiedenen Persönlichkeitsanteile dar. Ich mache sie sozusagen betrunken, damit sie sich in Sicherheit wiegen und nicht erkennen, was ich vorhabe. Deshalb ist es auch ein Hotel. Ein Hotel hat viele Zimmer, es wird nicht so einfach sein, mich zu finden.

Die Vereinigung mit dem Mann läuft anders ab, als in meinen vorangegangenen Träumen (bzw. im realen Leben.) Wir sind auf gleicher Augenhöhe (Kollege) und wir gehen respektvoll und authentisch miteinander um. Ich hatte bisher immer Männer, die sehr viel jünger waren und auch finanziell „unter mir standen“. Und es waren auf gewisse Weise auch unerreichbare Männer, in die ich mein Idealbild hinein projizieren konnte. (Ich erinnere an den Ägypter.)

Also hier passiert etwas Neues und es trägt Früchte. Ich werde schwanger. Aber etwas in mir ist damit nicht einverstanden. Es scheint zornig, fühlt sich hintergangen, ist vllt eifersüchtig? Daher auch die Heimlichkeiten und mein Gefühl, mich verstecken zu müssen. (Die flüsternde Krankenschwester, das Licht auslassen…)

Dann die Frage nach dem anderen Mann, der ebenfalls der Vater sein könnte. Ich denke, es ist mein Therapeut. Ihn kenne ich nicht, ein Therapeut hält Privates/Persönliches ja verschlossen.

Lt. meinem Therapeuten schwanke ich zwischen Größenselbst und Minderwertigkeitskomplexen und hätte daher keine wahre Identität entwickelt, es ist eine Art Spaltung. Ich wäre wie ein Chamäleon. Könnte das Baby nicht für ein Selbst, eine eigene Identität stehen oder der Versuch dessen? Und ich habe es in der Vergangenheit schon versucht, bin aber gescheitert?

Steht das „Das Böse“ vor der Tür evtl. für das Größenselbst? Ist das Größenselbst nicht etwas Archaisches, was (einfach gesprochen) seinen Platz in der Psyche einnimmt, wenn kein realistisches Selbstbild entwickelt werden konnte und Minderwertigkeitsgefühle zu stark sind? Mein vorangegangener Traum mit der Russenmütze ist doch der Ausdruck solch einer Größenphantasie. Und dann noch auf dem Platz des Therapeuten, der mir schon immer wie ein Thron vorkam. Nur „diese Mütze“ ist zu groß und ich kann damit weder sehen noch hören. (Die Realität?) Ich muss noch erwähnen, dass ich in meinen Phantasien eher männliche Dinge tue (kämpfen usw.) und von Alexander dem Großen irgendwie besessen bin.

Könnte es also sein, dass ich diesen Teil meiner bisherigen Psyche loswerden will, (den ich übrigens für männlich halte)? Vielleicht ist das meine Art, dieses Konstrukt in Bildern auszudrücken?

Was hälst du davon? Verzettele ich mich hier zu sehr und meine Phantasie geht mit mir durch? Was ich mich auch frage: Ist es nicht auch schon wieder größenwahnsinnig, zu glauben, man könnte seine eigene Psyche überlisten?

Oh ich hoffe, es wird dir nicht zu anstrengend mit mir, aber ich hatte die vorangegangene Nacht noch einen Traum :shock: (aber er ist nicht lang) Ich denke, wegen Zeitdruck kommt bei mir jetzt noch einiges an die Oberfläche (baldiges Therapieende).

Also...
Die Szene spielt in meinem Elternhaus. Ich habe mehrere Männer oder Hunde im Keller, die ich aber aus dem Haus haben will. Also dieses Traumbild wechselt ständig hin und her. Ich erinnere mich, dass ich Männer vom Keller in die Garage scheuche, um sie aus dem Haus zu kriegen . Es sind ausgewachsene, schöne und durchtrainierte Männer mit längerem Haar. Sie sehen aus wie Krieger. Doch dann sind es plötzlich wieder ausgewachsene Hunde.

Ich bringe sie in meinen Garten. Dort befinden sich auch Hundehütten. Ich glaube, mein Vater ist auch unter den Männern. Ich füttere sie, tagsüber sonnen sie sich und nachts lege ich sie nebeneinander, wie wenn man Beete anbaut.(Beim Sonnen und im Beet sind es wieder Männer)

Dann fällt mir ein, dass noch ein kleiner Hund im Haus ist. Ich suche und finde ihn schließlich auch im Keller. Er hat mir dort auf den Boden gepinkelt. Er ist verängstigt. Ich werde wütend und will ihn schlagen, doch dann besinne ich mich. Er hat ja nur ins Haus gepinkelt, weil er wahrscheinlich nicht ins Freie kam. Ich nehme ihn, gebe ihm ein Leckerli und trage ihn in den Garten.

Ich danke dir noch mal für deine bisherigen Interpretationen. Sie waren immer sehr emphatisch, interessant und hilfreich. Sie haben auch dazu beigetragen, mich näher mit mir zu befassen! Also DANKE Almuth!
LG
KleinerHund77
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