absurder Schlangen-Traum im Massagestudio

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absurder Schlangen-Traum im Massagestudio

Beitragvon Arabella » 26.03.2017, 23:37

liebe traum-community,
ich hab schon länger nicht geschrieben und zu alten deutungen noch kein feedback abgegeben, was mir sehr leid tut.
ich befinde mich in prüfungsvorbereitungen, die mich sehr beanspruchen und mir alles abverlangen.
der traum von letzter nacht war jedoch so absurd, dass ich hier nun sitze und schreibe.
aber da in den letzten 1-2 wochen symbolträchtige träume meine nächte schmückten, die ich versuchte, selbst zu deuten, liste ich diese dinge auf mit meinen deutungen dazu.
was euch dazu einfällt, ich wäre sehr dankbar.
meine momentane lebenssituation ist leider beherrscht von leistungsdruck, prüfungsansgt, panikattacken, obwohl ich bereits erkannt habe, dass dieser studienabschluss nicht über mein leben entscheiden wird. aber alte denkmuster holen und nehmen mich ein. ich weiß, dass ich den ganzen lernstoff nicht schaffe, es ist einfach zu viel und das erdrückt mich immer und immer wieder.
das nur als kleines drumherum zur besseren deutung.
ach ja, da die schlangen wohlmöglich wieder das phallus-symbol darstellen (?), ich habe eine neigung für frauen, die ich aber noch nicht ausgelebt habe und von der ich mir auch noch nicht so sicher bin, was das eigentlich ist.
ich stehe schon auf männer und mir ist aufgefallen, wenn ich ein pärchen sehe, schaue ich zuerst auf den mann. urtriebe, keine ahnung. egal, los gehts:

einige einzelne sequenzen der letzten 1-2 wochen
1) ich habe mir im traum ein fahrrad gekauft. es war weiß-rot, mehr rot als weiß und es stand "RTL" drauf. es stand im keller. ich besitze keinen keller im wachleben. der keller war freundlich, groß und hell und ich freute mich über das rad. es stand aber nur dort.
deutung: ich sollte mich mehr bewegen.

2) mehrere sequenzen, in denen ich auto fahre, bremsen möchte, aber mein fuß nicht an die bremse heranreicht. ich schaffe es nicht zu bremsen und fahre gegen eine garage. ich sterbe dabei aber nicht. komme aber zum stillstand.
deutung: ich hab mein leben nich im griff?

3) ich bin in einem eher altmodischen badezimmer (es könnte das badezimmer der mutter meines ex-freundes sein, mit dem ich im alter von 16-22 zusammen war), das nicht mir gehört und lasse in eine recht flache badewanne wasser rein, um zu baden. das wasser ist klar, es gibt eine art kissen für den nacken in der wanne. ich freue mich auf das bad. auf der anderen seite des badezimmers gibt es noch eine weitere badewanne und an der seite noch eine 3. in alle 3 fließt wasser rein. ich bin mit einem positiven gefühl in diesem badezimmer und freue mich aufs baden.
- im wahren leben habe ich keine badewanne, was mir sehr fehlt.
deutung: was mit emotionen?

4) ich bin draußen auf meinem rad und habe einen sack zitronen und einen sack orangen bei mir, die am rad hängen. ich weiß nicht mehr genau wie. der sack orangen ist so voll, dass er zur seite hängt.
- am tag zuvor habe ich mir dieses obst tatsächlich gekauft.
deutung: ich sollte mich gesünder ernähren?

5) ich versuche eine leiter hochzuklettern. das ist so eine leiter mit so'nem rückenschutz, dass man nicht nach hinten fallen kann, wenn man sie hochsteigt. ich möchte diese leiter hochsteigen, aber ich trage einen rucksack (mein schwarzer rucksack aus dem wahren leben), der zu groß ist. ich pass in diesen "schacht" nicht rein wegen des rucksacks.
deutung: ich trage zu viel mit mir herum und kann deshalb im leben nicht aufsteigen? vorankommen? erfolg haben?

6) ein amokläufer läuft auf meiner schule (gymnasium von damals) herum und attackiert uns alle. in einer sequenz kommt er mit einer axt auf mich zu und trifft mich leicht am scheitel und an den schläfen. ich spüre, dass er mich trifft, ich höre ein geräusch, ich bin schockiert, aber ich sterbe nich. ich überwältige den amokläufer, reiße ihn zu boden, halte seine arme fest und rufe, dass die polizei gerufen werden soll. er ist ein schöner junger mann, den ich attraktiv finde, während ich ihn festhalte.
deutung: nach freud'scher analyse ist der amokläufer ein anteil von mir selbst? er ist der teil von mir, der mich durch meine gedanken kaputt macht und töten will?

7) ich sitze mit einer früheren freundin in meiner küche. ich sitze an meinem tisch, an dem ich lerne und sie ist die ganze zeit wuselig und läuft ständig umher. sie kann nicht stillsitzen, sie steht immer wieder auf und muss was machen. sie hat bunte klamotten an, mit schönen farben und blumen.
von dieser damaligen freundin weiß ich, dass sie früher immer wuselig war und immer was tun musste, was auch bei ihrer mutter so war. erst durch ihren mann lernte sie, auch mal nichts zu tun.
deutung: sie ist ein anteil von mir und ich muss immer wieder was tun?

der schlangentraum letzte nacht
letzte nacht war wirklich freakig.
ich fahre mit meiner mutter in einem auto zum massage-salon. das wetter ist schön, die sonne scheint, wir sind glücklich und gut drauf, wir finden eine großen parkplatz an der straßenseite, sie parkt ohne probleme ein, wir gehen in den salon.

in dem salon können wir uns nicht einigen, wer zuerst massiert werden soll. ich sage, meine mutter soll als erste drankommen, sie sagt, ich soll als erste drankommen, also werde ich zuerst massiert.
eine dralle schwarze frau fängt an, mich für die massage "vorzubereiten". seltsamerweise zieht sie mir dazu eine kurze sporthose an. eine, die ich im wahren leben besitze mit den farben schwarz, blau und grün. ein ausziehen fand aber nicht statt, ganz komisch.
ich liege also auf dieser massageliege und urplötzlich, wie aus dem nichts (und das ist der knackpunkt dieses traums, der mich hier sitzen und schreiben lässt), sind da 5 schlangen in diesem raum, die so hindrapiert aussehen, als hätte man sie dort hingelegt. ich bin erst schockiert, als ich eine sehe, sehe dann, dass da mehrere sind. und es sind so wuchtige dinger, in einem schlammton, die sich nicht bewegen und mich fast lächelnd anschauen. überaus absurd. ich bekomme keine panik, ich bin verdutzt, ich denk so: HÄH? ich sehe zu der masseurin rüber, die plötzlich eine andere frau geworden ist: meine dünne schlanke heilpraktikerin aus dem wahren leben. sie macht überhaupt keine anstalten, sich darum zu kümmern, dass diese dinger wegkommen, sie sagt bloß: "die gehören hierher." (2. absurder moment)
plötzlich spüre ich, dass sich zwischen meinen beinen etwas windet und dort umherschlängelt. seltsamerweise ist mein unterkörper nun unter der liege, ich sehe ihn also nicht mehr, während mein oberkörper auf der liege ist und ich ihn sehe.
ich nehme also an, dass sich zwischen meinen beinen eine weitere schlange herumschlängelt, ich versuche still zu halten, damit sie wegschleicht, ich wache auf.

die absurden momente dieses traums habe ich ja bereits kenntlich gemacht.
untypisch ist, dass ich für meine verhältnisse eher gefasst bleibe beim anblick der vielen und großen sich nicht bewegenden schlangen. normalerweise heule ich los in solchen träumen, habe panische angst und denke, ich sterbe.

oh man, könnt ihr etwas sehen, was ich nicht sehe?

liebe grüße
arabella
Arabella
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Re: absurder Schlangen-Traum im Massagestudio

Beitragvon Crank » 27.03.2017, 19:20

Hallo Arabella,

ich sehe das im großen Ganzen wie Du angearbeitet hast und Almuth erweitert hat.

Zu Traum 7 möchte ich vor dem Hintergrunde des Prüfungsdruckes doch aber eine mögliche Alternative stellen:

Oft tut oder die Gestresste in der Situation ohne Unterlaß etwas für die Prüfung, wird dadurch erschöpft und unkonzentriert, lernt dadurch schlechter und gerät so in einen Teufelskreis respektive einen Strudel, der immer weiter herunterzieht. Wuselig hoch drei tut keinem gut beim Lernen.

Das Alternativprogramm zeichnet der Traum in Bildern, ich mixe mal etwas unorthodox, etwas Buntes anziehen, ruhig Shorts oder was anderes Kurzes und RAUS aus dem Stress. Es muss ja nicht viel Alk sein oder bis morgens um 7. Aber mal Tanzen oder was auch immer Dir Spaß und Freude bringt. Deine frühere Freundin hat durch einen Mann Ruhe gefunden? Vielleicht ist das auch Deine Idee in der Situation? Es mag auch eine gute Ablenkung und Inspiration sein. Wofür quält man sich den ganzen Tag eigentlich? Unbewusst holt einen diese Frage beim Einschlafen ein oder nagelt einen morgens eine Weile ans Bett.

Vielleicht hast Du "ihn" ja auch noch nicht bemerkt, möchte er mit Dir lernen oder Dir anderweitig helfen als Vorwand mit Dir Zeit zu verbringen? Eine Frau zu unterstützen ist jetzt auch nicht unbedingt die Supermethode, von ihr richtig bemerkt zu werden. (Ich war ja eher so ein Studi und wäre durch etwas womöglich zu Kurzes hoffnungslos verunsichert gewesen!)

Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf beim Lernen und in den Prüfungen. Alles andere kommt vielleicht später, ein wenig Abschalten braucht der Kopf aber. Sonst geht oft gar nichts mehr.

Herzliche Grüße
Crank
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Re: absurder Schlangen-Traum im Massagestudio

Beitragvon Arabella » 11.05.2017, 17:43

Liebe Almuth,

1) Es ist tatsächlich so, dass ich nun einen anderen Lebensweg einschlagen möchte. Langsamer (Fahrrad) und nicht auf der Überholspur wie in meinem Studium, das sehr viel Druck mit sich brachte/bringt. Die Prüfungsergebnisse kommen in ein paar Monaten, aber ich habe für mich beschlossen, dass ich ein anderes Leben führen möchte und „Erfolg“ auf meine ganz eigene Art definiere.

Da ich Schriftstellerin werden möchte und gerade einige Projekte plane, scheint das mit der Öffentlichkeit sehr gut zu passen (RTL).

2) Ich plane Veränderungen in meinem Leben und diese Autoträume, die ich immer wieder hatte, zeigen, dass ich zu schnell unterwegs war, nicht in meinem Tempo.

3) Meine erste große Liebe hat mich auf Händen getragen. Ich glaube, dass ich damals zu jung war für diese Liebe. Ich wollte mehr Aufregung und mehr Prickeln. Wir waren verlobt. Mich zog es ins Ausland. Dort war es aufregend. Unsere Beziehung zerbrach. Später waren wir mehr wie Bruder und Schwester. Es gab keine Spannung mehr zwischen uns.

4) Ich habe neulich wieder mal von Orangen geträumt. Ein paar einzelne Orangen, prall. Das hört sich gut an.

5) Oh ja! Das stimmt!

6) Das ist interessant mit dem Amokläufer. Das war mir so nicht klar, dass es das bedeuten kann, aber genauso sehe ich das auch. Einerseits finde ich das Schulsystem in Deutschland grässlich und andererseits arbeite ich daran, öfter mal meine Meinung zu sagen, ohne auf die Befindlichkeiten anderer zu achten. Ich habe einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Was ja schön ist, aber ich achte zu sehr auf andere Menschen und zu wenig auf mich.

7) Das hast du toll beschrieben, was in der Küche passiert!
Ja, ich denke viel zu viel. Das ist echt schlimm.
Ich versuche spontaner zu sein und freue mich jedes Mal darüber. Ich geh heute spontan ins Kino und schau mir „Embrace“ an.

Schlangentraum:
Oh wow. So als würde ich es über mich ergehen lassen. Passiv. Ohne meine Leidenschaften auszuleben und dem Partner mitzuteilen oder zu zeigen, was ich möchte.
Das mit dem Vater: Kann man pauschal sagen, dass ich einen Mangel an männlicher Energie in meiner Kindheit hatte, den ich nun unbewusst auszugleichen versuche? Es gibt Männer (und Frauen), die stark auf mich reagieren, ohne dass ich dafür etwas tue. Ich bin da schon eher zurückhaltend, weil mir früher auch schon vorgeworfen wurde, ich wolle im Mittelpunkt stehen. Was ich aber nicht will, ich freue mich, im Hintergrund zu sein. Aber ohne dass ich dafür was tun muss, stehe ich durch meine freundliche, offene und positive Art oft im Vordergrund. Das ist nicht immer einfach, so ein „Magnet“ zu sein.
Zum (heutigen) Schluss: Hab herzlichen Dank liebe Almuth. Würdest du mir verraten, was dich antreibt, Träume von anderen zu deuten?

Lieber Crank,

du hast Recht. Ganz schlimm: meine Gedankenwelt war bis zum letzten Tag des Examens vom Lernen und vom Lernstoff beherrscht. ICH HABE AN NICHTS ANDERES GEDACHT. Es ging ungefähr so: Ich muss noch das lernen, aber ich weiß nicht, was morgen drankommt, das müsste ich aber auch noch machen, das schaffe ich aber nicht mehr, Scheiße, Mist, verdammt. Was könnte morgen drankommen? Ich bete zu Gott, dass xy drankommt, das kann ich besser als xz. Aber wenn doch xz drankommt, bin ich gearscht. – Dieses Studium und ich nehme an, dass der ein oder andere mittlerweile drauf gekommen ist, es ist Jura, ist einfach nur KRANK. Das ganze System ist krank!

Und wenn ich durchgefallen sein sollte, werde ich nicht traurig sein. Ich werde in kein tiefes schwarzes Loch reinfallen, wie leider viele andere, weil ich in diesem Loch schon drin war.
Das ist kein normales Leben in diesem System und in diesem zu engen Korsett. Es beherrscht mein ganzes Sein, seit Jahren! Dabei bin ich so kreativ und habe auch eine Botschaft für die Menschen, daher werde ich schreiben und habe auch damit angefangen, auch als Therapie in der Prüfungszeit, in der meine Nerven blank lagen.

Mit der letzten Prüfung Ende April hat das Karussell in meinem Kopf aufgehört. Leider geht es nachts noch weiter, in meinen Träumen, aber das wird ein neuer Beitrag sein, den ich demnächst verfasse unter dem Thema „Leistungsdruck“.

Strudel ist das richtige Wort.

Genau, wofür quält man sich eigentlich? WOFÜR?!

Ich habe irgendwann für mich erkannt: Es geht hier nicht ums Bestehen oder ums Nichtbestehen. Es kann gut sein, dass ich durchfallen werde, weil ich keine Glanzleistungen in den Prüfungen vollbracht habe. Es ging für mich einzig und allein darum, wie ich mit dieser Situation umgehe, dass ich nicht den Schwanz einziehe und davor weglaufe, sondern dass ich es durchziehe und da durch gehe, gesund. Und dabei gut zu mir bin. Ganz egal, wie es ausgeht.

Und ich habs geschafft. Und nach der letzten Prüfung war ich noch nie so glücklich. Das neue Leben hat begonnen. Leben 2.0, ohne Jura und mit ganz viel Leben.

(Sorry an alle Juristen, denen ich hier auf den Schlipps treten sollte und herzlichen Glückwunsch, dass ihr bestanden habt. Aber Jura ist nicht für jeden das Richtige. Für einige ist es absolut das Falsche. Ich gehöre zu denen, die das echt spät gemerkt hat. Aber besser spät als nie!)

Oh ja, morgens ans Bett genagelt sein!

Ich back mir grad ein neues Leben, bei dem ich morgens aus dem Bett springe, weil ich BOCK AUF MEIN LEBEN HAB!

Da ist ein Mann, lieber Crank. Ich geh in 10 Tag mit ihm auf ein Fest. Es ist kein offizielles Date oder so. Aber mal gucken.
Vielen dank für deine Worte Crank!

Es ist jetzt vorbei!

Wie krass das ist, können viele Nicht-Jurastudenten wahrscheinlich nicht verstehen. Man darf sich dann auch so Sachen anhören wie: Du wusstest doch, dass es hart wird.
NEIN, wusste ich nicht!

Man gerät da so rein und steckt dann drin. Und nach gefühlten 100 Semestern kannst du sowas nicht einfach abbrechen, ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, es abzubrechen. Du steckst im Strudel und versuchst zu schwimmen. Manchmal muss man einfach etwas durchziehen. Meine Eltern unterstützen mich und ich konnte ihnen sowas nicht antun. Wäre ich allein gewesen, hätte ich wohl bei den ersten Panickattacken abgebrochen.
So, genug davon jetzt.

Ihr seid ganz großartig hier in diesem Forum!
Axx
Arabella
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