Komische Träume in Umbruchsituation

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Moderator: Mirakulix

Komische Träume in Umbruchsituation

Beitragvon sanjarica » 20.03.2017, 07:33

Guten Morgen,

habe hier schon öfter guten Input erhalten - vielleicht mag mir jemand was zu den beiden Träumen posten. Mein Hintergrund: mittelalt, getrennt lebend, mit Kindern, berufstätig. Im Moment stehe ich vor einer beruflichen Entscheidung bzw. habe ich eie Chance angeboten bekommen - die Frage ist, was ich draus mache.

1. Traum: befinde mich mit meinem Sohn in seiner alten Schule, was ich dort zu tun habe weiß ich nicht. Ich bin unter Zeitdruck, weil ich eigentlich was für meine Tochter erledigen soll. Wir steigen in einen Aufzug um ins Erdgeschoss zu fahren, ich beschleunige die Fahrt, in dem ich an irgendwelchen Seilen ziehe. Als wir unten sind, schnappe ich mir meinen Einkaufstrolley um Blumen und Pralinen für die Lehrerin meiner Tochter zu kaufen. Ich renne so schnell, dass ich den Aufsatz des Wagens verliere, also nur noch mit dem Gestell unterwegs bin. Als es mir auffällt, kehre ich um. Jemand sagt mir, ein Mann in einer Weihnachtsarktbude habe den Aufsatz gefunden und aufgehoben. Ich gehe dorthin, aber es ist nicht mein Aufsatz. Ich nehme ihn trotzdem und renne weiter von einem Laden zum anderen, weiß aber nicht wo ich hin will und gehe immer zum nächsten...

Traum 2: ich befinde mich in einer Art Riesenrad/Karusell. Jemand (meine Mutter?) sitzt neben mir. Das Rad dreht sich langsam, die Fahrt ist angenehm. Das Riesenrad steht neben einem Bach. Aus dem Augenwinkel sehe ich als wir gerade auf dem Kopf stehen, einen Schatten aus großer Höhe auf die Erde fallen. Ich weiß, dass dies ein Selbstmörder ist, der aus einem nahegelegen Hotelfenster durch die Scheibe gesprungen ist. Er kommt mit einem Platschen auf (im Bach?) und ich spüre, dass ich nass bin, ich hoffe, dass es nur das Wasser ist und nicht die Überreste des Körpers...
Ich sehe, dass zwei Männer am Bach Treppenstufen nach dem Unfall säubern. In der nächsten Sequenz bin ich mit einem Mann (ein ehemaliger Klassenkamerad, mit dem ich nie näher zu tun hatte und der mir eher irgendwie leid tat weil er so komisch war - unattraktiv, Sprachfehler) im Hotelzimmer für eine Liebesnacht verabredet (???) Er ist sehr nett zu mir - ich denke die ganze Zeit, aber du kannst doch nicht ernsthaft mit xy ins Bett gehen. Eine andere Stimme sagt - warts doch mal ab, vielleicht ist es gar nicht so schlecht... Er ist doch nett und küsst gut... Dann denke ich wieder - ich kann mich nicht wirklich überwinden, ich muss ihm das sagen... Wir legen uns ins Bett und ich übergebe mich in einem Riesenschwall (sorry) und denke - tja, das wars dann wohl mit der Liebesnacht - jetzt dürfte ihm die Lust vergangen sein. Ich fühle mich - neutral, aber befreit.

Hat jemand Ideen? Ich glaube ja die Träume haben mit loslassen und Zweifel vor dem Neuen zu tun, aber in welche Richtung das Ganze jetzt geht, weiß ich gerade nicht.

Danke für Input.
sanjarica
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Re: Komische Träume in Umbruchsituation

Beitragvon Crank » 20.03.2017, 21:28

Hallo Sanjarica,

Wegweisung ist eine Kunst, die nicht immer der Traumdeutung entspricht. Aber Fragen werde ich dazu stellen. Deinen Weg und Deine Wünsche kennst nur Du - die unbewussten vielleicht nicht.

Zu Traum 1: Das ist ja nun selbstgemachter Stress pur. Natürlich sind Kinder und Beruf Stress. Aber wenn man anfängt, den Aufzug zu beschleunigen - ist das nicht etwas übertrieben? Wäre mehr Stress gut, wenn die neuen Aufgabe diesen bedeuten könnte?

Du kümmerst Dich um und bist für (Sohn, Tochter, Einkäufe) - und wer kümmert sich um Dich und ist für Dich?

(Sie könnten wenigstens den Geschirrspüler ausräumen oder Wäsche aufhängen?)

Das scheint mir doch ein auslaugender Prozess. Der Einkauf von Seelennahrung (siehe auch vorherige Träume) scheitert ohne funktionsfähigen Trolley. So kannst Du nichts und niemand mit nach Hause nehmen, fürchte ich.

Zu Traum 2: Es begint mit niedriger Drehzahl, Ruhe, etwas was Dir gut tut oder gut tun würde. Dann kommt ein Bruch. Gefühlt bei mir aufgrund Traum 1 wie ein "Das kann ich mir doch gar nicht leisten!" (die Ruhe). Und dann überschlagen sich die Ereignisse wieder. Ziehen Dich in einen Strudel (mein Bild beim Lesen), versenken Dich, stürzen Dich ins Elend in ein Leben ohne Aufmerksamkeit und Liebe.

Was kotzt Dich an? Was wünscht Du Dir in Deinem Leben? Und warum oder warum nicht?

Es ist jetzt Spätsommer, oder zumindest zeichnet der sich ab und die Jahreszeit vor Rainer Maria Rilkes Herbstag.

(Klingt schöner, aber nicht besser als Midlife-Crisis?)

http://rainer-maria-rilke.de/06b012herbsttag.html

Ergo: Carpe diem. Das kann auch beruflich sein, wenn es Dich glücklich macht. Mit mehr Stress und nicht mehr Liebe sehe ich da allerdings einen Schatten aus dem Riesenrad fallen .....................

(Bildhaft gesprochen natürlich und es ist Ausdruck meiner Sorge, dass Du Dir zuviel zumuten könntest und zuwenig bekommst.)

Gern bringe ich auch den Rat nach spirituellem Wachstum (nicht Esoterik, nicht Duftlampe, nicht Religion, zumindest nicht zwangsläufig!) in Deutungen unter. Ich muss gestehen: Das gelingt mir hier nicht.

Was das nun heißt? Mir wird hier im Forum durchaus Milde und Güte vorgeworfen. Vielleicht sind meine warnenden Worte auch zu unverständlich. Wenn mir kein Rat zu spirituellem Wachstum gelingt, so heißt das, dass dafür derzeit die Basis fehlen könnte (keine Zeit, andere Dinge im Sinn). Das mag vorübergehend gut gehen. Ich befürchte hier aber Risse in der Staumauer. Und Entlastungskanäle werden nicht genutzt. Aber gut, auf plötzliches Hochwasser folgt dann plötzliches Niedrigwasser, der nordische Küstianer nimmt es mit Gelassenheit ... aber Du bist stark und meine Befürchtungen bezüglich eines Staudammbruches womöglich Spökenkiekerei! :)

Herzliche Grüße
Crank
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