Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busfahrt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busfahrt

Beitragvon Arabella » 25.12.2016, 02:04

Hallo Leute,

ich bin neu hier und habe gleich mehrere Ereignisse aus den letzten 2 Nächten zu berichten.
Da sie mir keine Ruhe lassen, habe ich mich hier angemeldet.

Vorletzte Nacht träumte ich:
# Toilette
Ich wollte auf eine Toilette, ging in einen WC-Raum, von dem links die Toiletten-Tür zu den Damen ging (nur Durchgang, ohne Tür) und geradeaus zu den Männern.
Die Damentür war extrem schmal, vielleicht 20 oder 30 cm. Ich passte jedenfalls nicht durch.
Ich ging also in die Toilette der Männer, in der es aber auch recht eng war.
Dort war ein Fusselroller und ich fusselte Sachen von mir ab.
Es war so eng, dass ich mich kaum drin umdrehen konnte.

# Hörsaal, Schlangen, Stifte
Dann saß ich in einem Hörsaal in der letzten Reihe. Zu meinen Seiten saßen andere Leute.
Vor uns saß kaum jemand.
Uns wurde eine Vorstellung auf einer Kinoleinwand gezeigt. Man sah eine Holztür, die ein Loch hatte.
Durch dieses Loch kam eine Schlange. Ich glaube sie war braun.
Alle riefen 'Ahhhhh'. Fast wie vor Entzückung.
Dann kam im Film durch ein weiteres Loch eine weitere braune Schlange.
Ich hatte keine Panik, wie sonst in Träumen (ich habe eine Schlangen-Phobie und weine auch im Traum, wenn ich eine sehe), ich fühlte mich aber beklommen, also unwohl.

Leute, die rechts neben mir saßen, wollten aus der Reihe raus udn so musste ich aufstehen.
Auf meinem Tisch vor mir lagen viele Zettel, meine Federtasche und viele Stifte.
Ich wollt erst alles aufsammeln und wegräumen. Aber dann wollte ich mir den Stress nicht machen, las alles liegen und ließ die Person an mir vorbei rausgehen.

# Wand
Ich war in einem Büro-Viertel. Ähnlich wie in London, wo die Banker arbeiten.
Ich ging einen Weg, links war ein Fluß und ich wollte wieder zurück.
Aber rechts ging eine hohe Wand, sie war pink und in Mustern und ich musste sie hochklettern, um wieder dort wegzukommen. Sie bewegte sich, war nicht stabil. Ich merkte, dass ich träume, weil es alles so seltsam war und ich mich in Gefahr sah. Die Wand war wackelig und ich kletterete sie mit Angst hoch.
ich kam irgendwie da weg.

# Anruf vom Mann
Im wahren Leben habe ich vor ein paar Tagen einen Kollegen per SMS gefragt, ob er mit mir einen Kaffee trinken gehen möchte im Neuen Jahr, um mal in Ruhe zu quatschen. Er hat noch nicht geantwortet. Ich vermute und befürchte, dass er eine Freundin hat.
Im Traum rief er mich an. Ich hatte Kopfhörer an und hörte, dass er anruft. Ich wollte mit ihm sprechen und sagte 'Hallo'. Es ging aber die Mailbox an und er sprach drauf, was ich im Traum als sehr mutig von ihm empfand. Er sagte: 'Nein. Es tut mir Leid.' Er sagte noch etwas. Es tat weh, aber es war ok für mich. Er sagte es so, als hätte er keinen Ausweg. Er wollte mich sehen, aber es ging nicht.
- Ist das meine Angst oder habe ich die Wahrheit geträumt? Kann man sowas fühlen?
(Der Mann, den ich gefragt habe, hat mich bei mittlerweile 4 Gelegenheiten im Büro extrem oft angeguckt. Und einmal, als wir uns zufällig über den Weg liefen, er saß im Auto, lächelten wir uns an und es ging die Sonne auf. In seinem Gesicht passierte etwas, er wurde lebendig, es war ein krasser Moment. Ich fühle mich zu ihm hingezogen und musste es wagen. Er scheint ein sensibler und schüchterner Mann zu sein.)

Letzte Nacht:

# lange Fingernägel mit großen weißen Punkten drauf
Das sah ich letzte Nacht.

# Busunglück
Ich fuhr in einem Bus und es kam eine Wand oder ein Hindernis, in das wir reinfuhren. Ich wusste schon vorher, es würde was Schlimmes passieren. Die Menschen im vorderen Teil des Buses starben. Plötzlich sah ich das Geschehen von weiter weg, es war in einem Tunnel, da waren die Wrackteile, Blut und Tote. Aber es sah nicht schlimm aus. Ich hatte überlebt. Ich konzentrierte mich im Traum darauf, dass ich überlebe. Ich hatte vor dem Aufprall Angst, aber irgendwie war ich relativ gefasst und konzentrierte mich darauf, durch meine Gedanken zu überleben.

# Nähe mit Frau
Ich lag in einem Art Kellerraum, von dem andere Kellerräume abgingen. Dort waren viele Menschen. Ich lag neben einer Frau und ich berührte sie am linken Arm. Es fühlte sich innig und intensiv an. Dann kam eine intensivere Berührung, ich weiß nicht mehr was. Im nächsten Bild lag sie unter mir und berührte mich mit ihrem Mund unterhalb meiner blanken Brust. Ich wollte das zwar und war erregt, aber um uns herum waren viele Menschen. Ich sagte ihr, dass ich das gerne mit ihr machen würde, aber nur, wenn wir allein wären.
Plötzlich sah ich auf der Erde 3 Käfer (ich glaube tot) und eine tote weiß-graue Motte. Sie waren Münzstückgroß und ich ekelte mich vor ihnen. Ich sah, glaube ich, 3 oder 4 weitere tote Käfer.
- Im wahren Leben stehe ich auch auf Frauen. Aber ich lebe diese Lust nicht aus. Nur eine Handvoll Leute wissen davon. Ich habe gelegentlich Träume, in denen ich mit Frauen intim werde, aber oftmals sind dabei Menschen, die uns beobachten, so dass ich mich nicht ausleben kann. Ich möchte zwar, aber wir werden beobachtet. Im schlimmsten Fall war es meine Mutter, die uns beobachtet hat.

# kleines Kind
Dann war da noch ein Kind in meinem Traum, das sehr klein aber sehr reif war. Ich unterhielt mich mit ihm und es war sehr clever. Wir saßen an einem Tisch uns gegenüber. Ich wollte mich etwas mehr mit dem Kind unterhalten, aber wir wurden gestört. Es kamen Leute dazu, es wurde wirr. Unter anderem ereignete sich, dass eine Frau und ich uns den Raum anschauten und plötzlich eine große helle schmale Vase mit einem großen Ast drin, umfiel und wir sie nicht halten konnten und sie nicht wieder in Position bringen wollten. Sie konnte nicht mehr stabil stehen.

Oh, man, könnt ihr was sehen?
Danke!
Arabella
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Dichterseele » 26.12.2016, 03:12

Hallo Arabella,
ich gehe die Traumsequenzen mal durch:

Toilettentraum: Du willst etwas loswerden, die Verhältnisse sind aber zu eng...
Einmal hat das ws mit Frauen zu tun, einmal mit Männern - was geht aus den späteren Träumen hervor.

Hörsaal:
Schlangen kriechen im Film durch eine Tür - das Haus symbolisiert den Körper, das Loch die Vagina und die Schlangen sind Phallus-Symbole.
Du stellst Dir also vor (Film), wie Du Sex mit einem Mann hast...

Wand
Das Büroviertel symbolisiert Deinen Arbeitsplatz.
Die Wand ist ein Hindernis, das Du überwinden willst, weil Du links (auf Deiner weiblichen Seite) mit Deinen Gefühlen (Wasser) nicht weiterkommst - pink steht für Homosexualität.

Anruf:
Der Mann mag Dich, kann aber nicht - vielleicht ist er homosexuell?

Die Fingernägel kann ich nicht deuten.

Busunglück:
Möglicherweise gibt es einen Crash an Deinem Arbeitsplatz, durch den für viele Schluss ist. Du bist aber nicht betroffen...

Frau:
Du hast Angst davor, Deine lesbische Neigung auszuleben, weil Du Dich ständig beobachtet fühlst und ein schlechtes Gewissen deswegen hast - die Mutter symbolisiert die Wertvorstellungen, die Du im Elternhaus gelernt hast, da war gleichgeschlechtliche Liebe tabu.
Die toten Käfer symbolisieren, was deswegen in der Vergangenheit alles an Dir genagt hat. Die tote Motte: Es darf nichts ans Licht kommen...

Das Kind, mit dem Du gerne reden würdest, ist Dein eigenes inneres Kind, mit dem Du ins Reine kommen willst.
Mein Rat: Nimm Dir Zeit, über Dich selbst nachzudenken!

Die Vase mit dem Ast drin ist wieder eine heterosexuelle Metapher.
Du triffst eine Frau, mit der Du aufhörst, Sex mit Männern aufrecht erhalten zu wollen.
Dichterseele
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Picadora » 27.12.2016, 18:18

Hallo Arabella,

ich sehe Deinen Traum ähnlich wie Dichterseele. Eigentlich halte ich nicht viel von der Freudschen Leseart überall sexuelle Symbole zu sehen, aber bei Dir drängt es sich wirklich auf. Da müsste man schon die Augen fest zunkneifen, um das nicht sehen zu wollen.

Wie alt bist Du eigentlich? Ein wenig mehr Infos zu Dir als Person wären schön :wink:

Noch ein paar Anmerkungen zu Deinen Träumen:

zur ersten Traumphase:
Ja, die Toilette deutet an, dass Du was loswerden willst, möglicherweise sind es Dich störende Kleinigkeiten in Deinem Verhalten (die Fusseln), eindeutig wird aber klar, dass Dir die gesellschaftlich vorgegebenen intimen Räumlichkeiten viel zu eng sind! (Was ja zu Deiner Bisexuellen Neigung passt)
Wir lernen (der Hörsaal) in unserer christlichen Kultur eben, dass Heterosexualität die Norm ist (das Loch + die Schlange), was auch alle (oder die Mehrheit) akzeptieren/entzückt. Aber Du findest das Scheiße. Gleichzeitig hast Du Angst gegen die Regel der Gesellschaft zu verstoßen, am liebsten wärst Du so klar und 'perfekt' wie alle.
Aber das klappt nicht, Du kannst zwar versuchen Deinen Gefühlen aus dem Weg zu gehen (der Fluß), aber auch Dein Verstand hat seine 'pinken' (sexuellen) Fantasien, die Du, wie es scheint, immer wieder versuchst zu überwinden.
Am Ende ahnst Du dann ja auch, dass auch der nächste Versuch 'wie alle anderen' zu sein, und Dich mit einem Mann zu verabreden, nicht klappen wird.

die zweite Traumphase:
Fingernägel sind ein Hinweis u.a. auf weibliche (auch sexuelle) Aggressivität. Häufig auch auf Lust (lange rote Nägel z.B.) Offensichtlich waren Deine farblos bis auf die weißen Punkte - stimmt das? Klingt wie ein Paradoxon: lustige (kindliche!!) Tupfer inmitten der weiblichen Lust. Evtl. ein Hinweis, der sagt: sei endlich Frau und selbstbewußt genug und lebe Deine sexuelle Neigung, wie Du Lust hast und bestimme selbst die Regeln!
Denn das Busunglück mit all den Verletzten deutet an, dass Teile von Dir (ab-)gestorben sind. Da es im öffentlichen Raum geschehen ist, kann man annehmen, dass Du hier nur ein Teil Deiner Persönlichkeit lebst (zeigst) und die anderen Teile versuchst wegzuschließen (abzutöten).
Unbewußt (der Keller) stehst Du eindeutig auf Frauen, aber die Scham darüber ist immens groß, daher auch diese wiederkehrenden sich ähnelnden Traumsituationen. Die Käfer zeigen, wie sehr Du das (unbewußt vielleicht nur) als Problem empfindest, wie sehr es an Dir nagt und womöglich sogar (teilweise) ekelt, dass Du solche Fantasien hast, die Du wohl ähnlich wie die Käfer, als Schädlinge Deines Wachstums empfindest.
Du bist aber Erwachsen (denk ich mal) und machst Die Regeln über Dich und Dein Leben selbst. Du kannst selbst entscheiden, was okay ist und was nicht. Völlig gleichgültig, was die Masse sagt! Die Meinung der Masse lenkt Dich nur ab (die Szene mit dem Kind)!
Wenn Du Dich nur auf Deine Hetero-Seite konzentrierst, wirst Du immer wieder die Balance verlieren und kippen (wie die Vase mit dem Ast - hatte der grüne Blätter? oder war der kahl?) sobald Du eine Frau siehst!!

soweit von meiner Seite,
ein feedback wäre schön
Grüße Picadora
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Arabella » 01.01.2017, 17:09

Ihr seid ganz großartig!
Ein Feedback kommt bald und 2 weitere Träume von mir.
Einen großen Dank von mir!
Und ein Frohes Neues!
Arabella
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Arabella » 07.01.2017, 20:36

Hallo!

Erst einmal ein großes Lob!
Eure Deutungen machen mir klar, dass ich wesentliche Dinge meines Lebens unterdrücke.

Dichterseele
Deine Deutungen passen ziemlich genau und wühlen mich sehr auf.
Danke dafür.

Picadora
Ich bin 29 und studiere.
Ich habe noch nie was mit einer Frau gehabt. Es sind Träume und Fantasien.
Aber ich würde sagen, dass ich mehr Fantasien mit Männern habe.
vllt so 60% zu 40% oder 70% zu 30%.
Ich habe ein Bedürfnis 'es' beschreiben zu wollen, nach außen hin erklären zu wollen, in % zu gewichten. Aber ich glaube, dass der innere Prozess bedeutet, dass ich nichts beschreiben muss. Ich muss gar nichts. Es geht, so glaube ich, darum, dass ich diese Neigung anerkenne. Für mich. Scheiß egal, was andere denken.
Ich denke, ich muss es niemandem sagen.
Ich muss es mir sagen.

Die Fingernägel im Traum hatten diese weißen Punkte, die man bei einem Vitaminmangel hat. Aber sie waren extrem groß. Also natürliche Nägel, ohne Lack mit einem 'großen Mangel'?

Die Vase mit dem Ast war, ähm, die Vase war schlicht. Es war eine helle Farbe, sie war groß. Der Ast war robust, braun ohne Blätter. Er war stark und groß.
Könnte es sein, dass ich mir Männer aussuche, die ich nicht händeln kann? Die zu schwierig sind oder sowas?

Deine Deutung, Picadora, hat mir auch sehr weitergeholfen.
Ich lasse das alles noch sehr nachwirken und es macht was mit mir.

Vor einiger Zeit kam ein 2. Traum mit ebenso vielen Sequenzen. Ihr werdet Eure Freude haben und die Dinge deutlich sehen. Ich habe auch einige Symbole erkannt. Ich schreibe es demnächst auf. Ich werde Zeit dafür finden.

Dann hatte ich noch 2 Träume, die mich auch aufgewühlt haben. Das kommt auch noch.

Bis bald!
Arabella
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Picadora » 08.01.2017, 13:28

Hey Arabella,

vielen Dank für Dein feedback.

Ja, lass es Fantasien sein, aber lass sie zu, ohne sie 'ab-zu-werten' oder zu verurteilen.

So richtig raus aus dem Schubladen-Denken (Fantasie mit Mann = gut/ Fantasie mit Frau = schlecht) bist Du definitiv nicht, sonst würdest Du das nicht versuchen mit Prozenten zu werten. Denn alleine das so anzugeben, ist bereits eine Wertung :wink:

Die Fingernägel können so in der Tat auf einen Mangel hindeuten. Vielleicht geht es darum, zu erkennen/rauszufinden, was Dir fehlt.

In diesem Traum kann der Ast tatsächlich ein männliches Symbol in der Vase sein (Freud sähe das wohl eindeutig als Phallus in der Frau). Ich glaube nicht, dass es ein Hinweis ist, auf die Männer, die Du nicht händeln kannst.
M.E. ist viel entscheidender, dass keine Blätter am Ast sind, das deutet auf mangelndes und insbesondere kein gesundes Wachstum (Entwicklung) in diesem Bereich hin. Irgendwie wirkt es auf mich so, als stünde der Ast (= Mann) da nur zur Zierde in der Vase (Frau) - also m.E. nochmal ein Hinweis, auf eine nach Außen zur Schau gestellte Heterosexualität, die aber lediglich eine 'Schau' ist, d.h. nicht echt.
Wären grüne Blätter am Ast dann könnte man ein gesundes Wachstum, Entwicklung in diesem Bereich sehen.

viele Grüße
Picadora
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Dichterseele » 08.01.2017, 14:10

Hallo Arabella,
der Traum sagt Dir quasi, Du sehnst Dich nach Sex (ist für eine junge Frau normal) - und Du bist ein bisschen bi.
Das ist absolut in Ordnung, steh dazu! - - - Aber lass Dich nicht mit Unwürdigen ein...
Dichterseele
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Re: Toilette # Schlangen # Wand # Anruf # Fingernägel # Busf

Beitragvon Arabella » 10.07.2017, 12:04

Hallo ihr Lieben und hallo Dichterseele und Picadora.

Nun ist etwas Zeit vergangen, seitdem ich diesen Traum gepostet habe und mittlerweile bin ich so weit, die Deutungen verstehen und verinnerlichen zu können. Beim 1. Lesen damals dachte ich "Okay". Vor einiger Zeit las ich es wieder und dachte "Krass, ja!"

Es ist so, als würde ich die Deutungen nicht sofort verstehen können. Als müsste erst Zeit vergehen, ehe die Dinge so verinnerlicht sind oder ich selbst entsprechende Erfahrungen gemacht habe, dass ich wirklich verstehe, was ihr meint.
Jedenfalls versuche ich jetzt mal, eigenständig noch einmal zu deuten, mit dem Wissen, das ich auch durch euch erlangt habe.

Damit es nicht ausartet in der Länge, deute ich mal nur den Toiletten-Traum.

# Toilette
1. Ansatz: sexuelle Neigungen

Die öffentlichen Toiletten sind die gesellschaftlich vorgegebenen intimen Räumlichkeiten. Ich möchte zuerst in die Frauentoilette reingehen, komme da aber nicht rein. Dann gehe ich in die Männertoilette, in der es sehr eng ist und ich es als sehr beengend empfinde. Dort versuche ich mit einem Fuselroller, Fusel an mir wegzumachen. Diese Fuseln könnten einen Makel darstellen bzw. das, was ich als einen Makel ansehe. Nämlich, auf Frauen zu stehen. Indem ich in die Männertoilette gehe, tue ich das, was gesellschaftlich anerkannt ist: dass Frauen auf Männer stehen. Indem ich das tue, also in die Männertoilette reingehe, schwimme ich mit dem Strom und tue das, was von der breiten Masse als normal oder normgerecht angesehen wird. Und allein das Reingehen ist schon eine Art, den Makel zu vertuschen. Verstärkt bzw. verdeutlicht dann durch den Fuselroller.

2. Ansatz: Weiblichkeit vs. Männlichkeit
Ich möchte Frau sein. Mich verhalten, mich fühlen wir eine Frau. Also gehe ich auf die Frauentoilette. Dort passe ich nicht durch. Die Gesellschaft hat vielleicht nicht viel Raum für Frauen. Es wird eher männliches Verhalten gefordert oder angepriesen. Oder aber ich lasse das Frausein nicht zu, verhalte mich mehr wie ein Mann.

Aktuelle Situation
Ganz besonders in Bezug auf den 1. Ansatz stellt sich mir die Frage: Was ist, wenn ich vielleicht gar nicht auf Männer stehe? Wenn das indoktrinierte Denken in mir so fest verankert ist, dass es das absolut Normalste auf der Welt für mich ist, auf Männer zu stehen, weil sich das so gehört, aber in Wirklichkeit will ich etwas ganz anderes? Und das ist etwas, was ich selbst gerade nicht weiß. Ich hab grad das Gefühl, dass mich mein Leben und der Wunsch es zu verändern (zu vereinfachen), so in Bann hält, dass ich nicht imstande bin etwas zu fühlen. Ich bin zu übervoll mit allem und spüre nichts. Der Freiraum ist nicht da, etwas zu spüren.

Das ist also grad ein großes Fragezeichen in meinem Leben.
Arabella
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