Kann mir jemand helfen beim deuten?Bitte...

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Moderator: Mirakulix

Kann mir jemand helfen beim deuten?Bitte...

Beitragvon hamale » 22.11.2016, 13:28

Hallo:-)
Ich träume jetzt schon zum dritten mal hintereinander fast das gleiche....und auch wenn es blöd klingt, ich finde es gruselig und lässt mich mehr los.
Also,ich träume jedes mal, dass meine Geschäftspartnerin,mein Stellvertreter und ich auf einem schönen Weihnachtsmarkt auf einer Burg sind,Glühwein trinken und einen schönen Abend haben.Plötzlich hören wir eine Frauenstimme singen und sehen in der ferne eine ziemlich dunkle Frau mit einer Glocke auf uns zukommen.Wir wissen irgendwie dass das nix gutes bedeuten kann und rennen in die Burg.Von draußen hören wir die Frau singen und läuten und wir versuchen, die Tür zu versperren.Wir haben furchtbare Panik dass sie hereinkommt und da wir von innen hören, wo sie hinläuft, rennen wir in der Burg herum und verbarrikadieren alle Eingänge...sie sucht ständig einen neuen Eingang und läuft singend um die Burg und wir rennen schreiend innen von Tür zu Tür.
Plötzlich steht sie drin, groß und dick und dunkel und singt und läutet und kommt auf uns zu.Jeder rennt in eine andere Richtung,ich bin plötzlich alleine.Sie kommt in meine Richtung und singt ganz laut.Ich renne die Treppe zum Turm hoch,tausend Stufen...bin außer Atem und der Gesang immer hinter mir.Im obersten Zimmer sind Kinder, nicht meine, sie sind viel kleiner und klammern sich an mich und krabbeln auf dem Boden rum.Ich versuche irgendwie rauszukommen und will über die Burgmauer weg.Als ich die Luke nach draußen endlich auf habe, stehe ich nicht auf einer sicheren Zinne, sondern es gibt nichts zum festhalten, die Gaube ist ganz locker.Ich klammere mich fest und gucke nach unten und dort sehe ich meine Kollegen im Auto herumfahren, ständig hin und her und meine Kinder auf der Strasse (plötzlich ist da eine Strasse wo vorher der Burghof war) mein Mann rennt auch da rum.Dann reißt die Dachgaube ab, ich klebe daran wir ein Käfer und falle.Die unten heben ihre Hände hoch und wollen mich fangen und ich habe Angst ich erschlage die mit der Dachgaube und schreie....aber bevor irgendwas passiert werde ich wach.

Ich bin 43, habe 3 tolle Kinder (10,11,12) und einen wunderbaren Mann. Zuhause ist alles gut :-) Und auch die Firma läuft gut, ich verstehe mich prima mit meiner Partnerin und den Kollegen, ist fast wie eine kleine zweite Familie, ich kann genug verdienen dass wir zusammen ein schönes Leben haben. Ich habe überhaupt keine Ahnung warum ich jetzt sowas träume....und am allerschlimmsten ist dieser Gesang. ich weiß, es klingt doof, aber das Gesinge verfolgt mich den ganzen Tag schon.Wenn ich nur dran denke krieg ich Gänsehaut-- und ich hab richtig Angst, ich träume das wieder weil ich dann so panisch aufwache und nicht mehr zur Ruhe komme. Und ich denke mir, wenn ich mehrmals hintereinander das (fast) gleiche träume, soll mir das irgendetwas sagen?Der Traum ändert sich immer nur wenig....Es sind mehr oder weniger Leute um uns herum,die Burg sieht anders aus oder der Turm am Ende hat eine Fahne statt einer Gaube. ..Beim zweiten mal träumen bin ich schon gleich aufgewacht als ich denHalt verloren habe und noch weit weg vom Boden war...aber die Burg, der Gesang und das Türen verriegeln und die Panik und der Turm und so weiter ist immer ungefähr gleich.

Vielen Dank für Eure Mühe

hamale
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Re: Kann mir jemand helfen beim deuten?Bitte...

Beitragvon plush » 22.11.2016, 16:03

Hallo hamale!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich bitte nochmal in die Handlung Deines Traumes und suche eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen. Kannst Du Unterkapitel entdecken? Gegebenen Falls gebe ihnen eigene Überschriften... Versuche außerdem zu benenen und näher zu beschreiben, was Du als das wirklich Schwierigste in Deinem Leben empfindest.

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole Deines Traumes:

Von Personen, die Du kennst, erstelle bitte Charakterportraits, die ihre Vorzüge und negativen Seiten eingehender beleuchten, so dass man sich eine Vorstellung von ihnen machen kann. Unbekannte Personen skizziere ihrem Alter und Aussehen nach, Größe, Haarfarbe, Gesichtsausdruck, Haltung usw. Überlege auch, an wen, oder an was für ein Ereignis sie Dich erinnern könnten.

Für die nicht-personalen Symbole gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird) und wozu es sich selbst oder sonst seinem Nutzer dient. Was ist z.B. ein Baum (der im Hintergrund gestanden haben könnte) wesentlich, was macht er, zu welchem Zweck? Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach, oder frage andere Leute. Deren Einfälle hätten vor allem mit ihrer eigenen inneren Situation zu tun, nur rein zufällig mit Deinem Traum.

Ein Beispiel, um Dir die Methode des Findens von eigenen Einfällen (das „Freie Assoziieren“) besser nachvollziehbar zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
.......................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen", um so besser – desto mehr Informationen lieferst Du. Die brauchen wir, um die Botschaft Deines Traumes zu enträtseln.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen!
Herzlichst, Dein Plus
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Re: Kann mir jemand helfen beim deuten?Bitte...

Beitragvon Picadora » 22.11.2016, 18:44

Hallo hamale, grüß Dich

danke dass Du Infos zu Deiner aktuellen Lebenssituation gegeben hast!

Hier nun als Ergänzung, meine Leseart Deinen Traum zu verstehen:

Ganz allgemein denke ich, dass es hier um das Thema 'Sicherheit' (im weitesten Sinne) geht - und dass Du Angst hast 'loszulassen'

Ich weiß ja nicht wie bewußt Dir das ist, aber wie groß Dein Sicherheitsbedürfnis ist, zeigt bereits die Burg an. Gebäude (Häuser etc) stellen ja die Person/Persönlichkeit des Träumers dar. Die meisten träumen von 'normalen' Häusern, Du jedoch hast als Traumbild für Deine Person die Burg gewählt. Denk mal an eine Burg und was die kennzeichnet bzw. von normalen Wohnhäusern unterscheidet!
Der ganze Sinn einer Burg (Bau und Lage) liegt i.d.R. darin, dass man sich besser 'verschließen', schützen, abschotten kann (gegen vermeintliche Angreifer von außen), und zur Wehr setzen kann, bei Bedarf. Also kurzum, eine Burg verspricht das Maximum an Sicherheit.

Nun wird dieses glückliche Leben, in dem alles in Ordung ist, dem wir da am Traum-Anfang begegnen (und von dem Du ja auch berichtest), das wird plötzlich bedroht. Von außen kommt da, inmitten der angenehmsten Situation, eine Bedrohung auf Dich zu, die dazu führt, dass Du panisch wirst, in die Burg fliehst und Dich versuchst abzuschotten vor der Gefahr (die Türen verbarrikadieren) und zu schützen.

Die Gefahr ist zunächst einmal nur eine Stimme - allerdings scheint die Dir sehr große Angst zu machen. Es ist die Stimme der 'dunklen Frau', die könnte man als Deinen eigenen Schatten betrachten.
Entsprechend kannst Du ihr natürlich auch nicht davon laufen, denn sie ist ein Teil von Dir, Deine 'dunkle/unbekannte' Seite. Und ihre Stimme ist eine 'innere Stimme'. Diese innere Stimme scheint hier mit Dir in Kontakt treten zu wollen, sie will Dir etwas verraten (das Singen). Vielleicht ein Geheimnis über Dich selbst. Doch Du willst das anscheinend nicht hören.

In der Hoffnung doch noch vor Deinem inneren unbewußten Schattenanteil (ich sage jetzt mal: Deiner Angst) entkommen zu können, rennst Du nach oben, d.h. Du suchst Zuflucht bei Deinem Verstand. Du versucht 'die Angst' (vor was auch immer) mit dem Denken, der Ratio in den Griff zu kriegen. Doch das gelingt Dir ebenfalls nicht. Die Kinder da oben, die auf dem Boden rumkrabbeln zeigen, dass die Vernunft zu klein ist (nicht erwachsen genug?) um sich gegen diese innere Angst, den inneren Schattenanteil zu wehren.
Auch der Weg nach draußen hilft Dir nicht. Damit ist wohl der Versuch gemeint, sich mit äußeren Aktivitäten (vor der inneren Angst) abzulenken. Da Du selbst ja die Frau (die Angst) in dir trägst, bleibt sie natürlich immer bei Dir, auch wenn Du ins außen gehst. Sie ist Teil Deiner Wahrnehmung, deshalt siehst Du auch durch ihre Augen auf alles was draußen geschieht (die Kollegen, die panisch hin- und herfahren, Dein Mann der wild umherrennt, usw.).

Oben (im Kopf/Denken) 'bricht' dann auch Deine Sicherheit entzwei - Du versuchst Dich noch zu halten, aber Du fällst. Und darum geht es wohl auch: LASS DICH FALLEN! LASS DICH ENDLICH FALLEN! Gib die Angst auf, lass sie los! Schau doch, es sind alle da und helfen Dir! LASS LOS und Du wirst aufgefangen!

Wunderschöner, aber auch heftiger Traum! Puh!

Ehrlich gesagt ist mir nicht genau klar, um welchen Lebensbereich es sich hier handelt. Vielleicht geht es um allgemeine Lebensangst, oder um das generelle Vertrauen ins Leben. Oft haben Leute, die in den besten Verhältnissen leben (oft aufgrund von Traumata in der Vergangenheit) große uneingestandene Ängste. Die können u.a. auch finanzieller Natur sein.
Der Mensch denkt ja manchmal auch: oh oh, mir geht es zu gut, wenn da nicht mal was kommt (also was schlimmes passiert).
Genauso gut kann es sich hier aber auch um den sexuellen Bereich handeln. Vielleicht kannst Du Dich da nicht fallen lassen?
Oder Du fühlst Dich generell eher 'unlocker' oder gehemmt (z.B. bei solchen Ereignissen wie festlichen Gemeinsamkeiten), eben weil da eine innere Angst oder Unsicherheit ist, die nicht zulässt, dass Du Dich einfach mal amüsierst und fallen lässt.

Soweit erstmal, ich hoffe Du kannst ein wenig was damit anfangen?
lg Picadora
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