nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

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Moderator: Mirakulix

nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Schwarzes Schaf » 02.03.2015, 22:46

Hallo Träumer!


Ich hab mal wieder geträumt....

Diesmal sind es zwei Träume.

Einer vom Freitag und einer von gestern.

Fangen wir beim Freitag an:

Vortag:
In der Arbeit lief alles gut. Hab ein neues Projekt bekommen und freu mich tierisch darüber.
Am Abend war die Wohnungsübergabe und ich musste meine Ex ertragen.
Im Keller stand noch was, was sie eigentlich mitnehmen wollte. Sie ließ mich wie nen Deppen
vor der Vermieterin deswegen stehen.

Der Traum:
Ich bin zur Wohnung meiner Ex gegangen und will mein Fahrrad holen. Es ist kein neues,
aber offensichtlich hänge ich daran und ich betrachte es als einen zuverlässigen Begleiter.
Vor dem Haus ist eine große Wiese und ich sehe es dort stehen. Es ist bewölkt, aber nicht kalt. Ich sperre das Schloss auf
und gerade als ich los will, schreit meine Ex vom Balkon, dass ich ja das Rad stehen lassen soll.
Sie ist betrunken und trinkt weiter aus einem Flachmann. Sie beleidigt mich und ruft, dass sie
mich holen kommen würde, wenn ich es nicht stehen lasse.

Ich schwinge mich aufs Rad und flüchte, werde aber nicht verfolgt. Ich fahre durch eine Gegend, die mir aus meiner Kindheit bekannt vor kommt.
Nur dass alles etwas nach ein Park aussieht. Ich schaue mich ein paar mal um und niemand folgt mir. Es beginnt zu regnen und ich werde nass.
Irgendwann komme ich am Elternhaus eines alten Grundschulfreundes vorbei und gehe
durch die Terassentür ins Haus. Er ist gerade mit seinen Eltern in der Wohnküche. Seine Eltern kochen.
Als er mich erblickt nickt er mir wohlwollend lächelnd zu. In diesem Moment verständigen wir uns telepathisch auf die Ausrede, was ich hier treibe. Wir beschließen zu sagen, dass ich zu einer
Sportübung da bin und jetzt gehe. In dem Moment Fragen mich seine Eltern, wie die Übung denn war.
Ich stammel nur: "Äh ja, ich bin immer noch ziemlich perplex und durch."
Danach verlasse ich das Haus mit meinem Rad durch die Vordertüre

Als nächstes erklimme ich das Dach des Nachbarhauses. Die Dachziegel sind alt und mit Moos bewachsen. Der Regen wird heftiger, sintflutartig. Ich habe immer noch mein Rad dabei.
Ich trage es in der linken Hand und schleppe es mit.
Ich Handel mich so am Rand des Daches entlang. Ich zerstöre ein paar Schindeln, richte sie aber wieder zurecht.
Ich erklimme den Giebel des Daches und der Regen wird immer heftiger. Am Ende des Daches komme ich an so etwas wie einen Wildbach oder eine Stromschnelle,
die auf ein angrenzendes Flachdach führt. Dort hat sich ein See gebildet.
Ich gleite die Stromschnelle ziemlich kontrolliert hinunter und lande in dem See.
Das Wasser ist klar, bis auf ein wenig buntes Herbstlaub, das an den Rändern schwimmt.
Als ich wieder aus dem Wasser auftauche und zum Ufer waten will, wache ich auf.

Ich habe mich bis auf den Anfang der Flucht nicht unwohl oder kalt gefühlt. Nur nass durch den Regen.


Was ich deute:
Meine Ex behandelt mich von oben herab, daher das Balkonsymbol.
Sie ist betrunken...vermutlich weil mir ihr jetziges Verhalten unbekannt ist
und ich wohl auch enttäuscht von ihr und ihrem Verhalten bin.

Die Reise auf dem Rad ist wohl meine Entwicklung. Mit Anstrengung verbunden,
aber ich löse mich von dieser Vergangenheit.

Der Besuch beim Freund versinnbildlicht vermutlich das Wohlwollen eines meiner Persönlichkeitsanteile. Die Reise geht aber weiter. Die Übung nach der mich seine Eltern fragen...also entweder ist es der Vorabend oder meine aktuelle Entwicklung. Ich muss mich nochmal gehörig anstrengen,
um dann in ein neues Leben zu gleiten oder irgendwie wiedergeboren werde.

Ich frage mich nur, an welchem Punkt dieser Reise ich gerade bin. Je nachdem, als was man die Übung deuten möchte. Aber vielleicht gibt mein gestriger Traum etwas mehr Aufschluss.


Der war am Sonntag

Am Vortag ist eigentlich nicht viel passiert.
War Samstag bei nem ehemaligen Kollegen.
Es gab reichlich essen und Wein. Ich denke,
ich hab wieder etwas mehr Anschluss hier gefunden.
Sonntags hab ich dann lange geschlafen, ein bisschen gelesen
und abends fern gesehen und noch was zu essen gemacht.
Alles recht entspannt.


Nun zum Traum:

Ich bin in einem Gefängnis und habe mit meinem Stiefbruder zusammen eine Zelle. Es ist abends
und anscheinend kurz bevor die Zellen verschlossen werden.
Es sind keine Wärter da, aber es kommt zu einer Art Verschärfung der Haft.
Die Fensterläden werden entfernt, so dass man sie nachts nicht zu machen kann.
Ebenso werden die Fernsehgeräte aus den Zellen entfernt. Alles steht sorgfältig vor den Zellentüren. Ich empfinde das als eine Ungeheuerlichkeit und möchte meine Eltern informieren.
Ich laufe also los. Ich kann mich frei bewegen. Ich lande auf einer Straße der Stadt, in der ich bis vor ca 9 Monaten gelebt habe. Ich erkenne die örtliche Brauerei.
Sie ist in meinem Traum direkt gegenüber vom Gefängnis und ich kann das Malz riechen.
Als es immer dunkler wird, beschließe ich erst mal, zurück zu gehen,
damit mein Bruder keinen Ärger bekommt, weil ich weg bin.
Als ich wieder dort bin, sind die Zellen verschlossen und ich gehe wieder.

Ich irre etwas herum und finde einen Kellerraum. Nicht schön, sehr alt,
Aber ich beschließe, dort die Nacht zu verbringen.
Ich blase eine große Luftmatratze auf und lege mich hin.
Gerade als ich es mir gemütlich gemacht habe, geht die Türe auf.
Ich denke erst, es sind die Wärter, die mich suchen. Aber es ist eine blonde Frau
In einem blauen Schlafanzug. Sie möchte Wasser vom Waschbecken holen.
Als sie mich erblickt, fängt sie an mir etwas zu erzählen und mich zu fragen, wie ich hier her komme und was ich hier mache.
Dem Anfang des Gesprächs kann ich nicht folgen. Irgendwann beginnt sie sich auszuziehen
und zu erzählen, dass sie ein Pornostar sei. Ich denke mir, dass sie nicht gerade die hübscheste ist, aber lasse mich verführen. Sie küsst mich nicht aber reitet auf mir. Ich dringe nicht in die ein,
aber genieße es sehr. Sie erzählt während dessen immer weiter, aber ich höre nicht mehr zu.
Gerade als ich am stärksten erregt bin, wache ich auf...ziemlich erregt.

Was ich deute:
Bei diesem Traum ist es schon schwerer für mich.
Zu meinem Stiefbruder habe ich eigentlich kein gutes Verhältnis.
Daher wundert es mich, dass er vorkommt. Vermutlich steht er für einen Anteil meiner Persönlichkeit. Was die Haftverschärfung soll, stellt mich vor ein Rätsel. Dass ich das Gefängnis verlasse, steht wohl dafür, dass ich mich befreien
möchte. Ich weiß aber nicht was es damit auf sich hat, dass ich meine Eltern informieren möchte.
Meine Rückkehr steht wohl dafür, dass ich diesen Anteil meiner Persönlichkeit nicht im Stich lassen will. Der Weg ist mir aber verschlossen.

Die Szene auf der Straße und die Brauerei kann ich nicht zuordnen. Aber offensichtlich muss ich meine vertraute Umgebung nicht verlassen.

Die Szene im Keller. Vermutlich Suche ich Ruhe und Entspannung.
Praktisch, dass ich eine Luftmatratze dabei habe. :)

Die Frau gibt mit wieder Rätsel auf. Zu viele Deutungsmöglichleiten....

Angst oder ähnliches hatte ich während des ganzen Traumes nicht.
Ich habe mich ziemlich rational gefühlt.


Ich würde mich freuen, wenn ihr mich wieder ein bisschen inspirieren könntet.


Bis dahin wünsche ich euch eine angenehme Nacht. :)


Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Schwarzes Schaf am 06.03.2015, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwei Träume: Flucht auf dem Fahrrad und Gefängnisausbruc

Beitragvon Trigital » 03.03.2015, 15:45

Hallo schwarzes Schaf,

Ich würde mich freuen, wenn ihr mich wieder ein bisschen inspirieren könntet.


Als hättest du das nötig.
Ich schätze Mal, daß deine Träume auf einer Ebene das Widerspiegeln, wie du dem Leben, den Menschen begegnest, welche Informationen dabei für dich wichtig sind und wie du damit umgehst. Und so wie du es schilderst und träumst so scheint es auch zu sein. Es ist immer etwas los in deinem Leben und deinem Inneren. Und du kommst im allgemeinen auch damit klar. Dein Leben fühlt sich auch in echt gut an. Wie in deinen Träumen. So ist dein Leben auch immer etwas Abenteuer. Also spannen und ereigenisreich und du hast auch immer eine Idee oder einen Gedanken. Was diese innere Seite angeht wird es dir nicht langweilig. Und das alles mit einer positiven Einstellung. Man könnte sozusagen sagen leb so weiter.
Du bist eben ein intelligenter Mensch mit der nötigen Kreativität. Ich kenn das auch ein bisschen. Es macht einfach irgendwie Spaß seinen Verstand zu benutzen.
Was die Sache mit deiner Ex angeht:
Ich würde es so sehen. Als ihr noch zusammen wart, da hast du ihr sozusagen immer ein gewisses Bild von dir gegeben. So wie du zu ihr stehst. Jetzt ist sie von dir gekränkt und verhält sich blöd. Das ist, weil es in ihrem Inneren anders ist, wie du zu ihr warst. Jetzt habt ihr euch getrennt und sie merkt, daß diese Sache ein Problem im inneren aufgeworfen hat. Und irgendwie ist sie in ihrem Inneren sozusagen betrunken oder benebelt, irrational, unvernünftig, wie man eben so als Besoffener ist. Du spürst im Traum, daß du angreifbar bist ihr gegenüber, versuchst dich aber zu schützen, davon wegzugehen und anscheinend überstehst du das ohne größere Probleme davonzutragen.
Das Fahrrad würde ich als etwas Funktionales sehen. Vielleicht ein erlernter Mechanismus, eine Lebensstrategie, eben etwas womit man im Leben vorran kommen kann und das Leben erleichtern soll. Es ist vielleicht ein Teil des Unterbeuwßtseins. Solche Dinge vermittelt man ja auch irgendwie, wenn man zusammen lebt. Und sie hat vielleicht auf diese Art und Weise von dir profitiert, aber dennoch ist es irgendwie deins. sie hätte vielleicht ihr köpfchen benutzen sollen, damit sie diese unbewußte Lebenserleichterung auch für sich als Vorteil hätte nutzen können. Aber das ist ja nur eine absrakte Idee von dem was unterbeuwßt so passieren könnte.
die Sache mit deinem Freund un dessen Eltern, die Sache auf dem Dach der Nachbarn und alles:
Ich glaube es stellt nicht dein derzeitiger Reiseweg dar sondern tatsächlich einen Teil des Weges den du in deiner Vergangenheit erlebt hast. für mich ist es ein Teil deiner Vergangenheit wie es sich auf dein Inneres ausgewirkt hat. Man könnte es vielleicht so sehen, daß die Sache mit deinem Freund die Einstellung zwischen dir und deinem Inneren darstellt. Es könnte aber auch sein, daß weil du dich in deiner Vergangenheit so mit einem Freund verstanden hast, kann dein Unterbeuwßtsein auf etwas derartiges zurückgreifen. Es hat sowas erlebt und hat den Wert und den Sinn oder sowas verstanden. Hättest du keinen richtigen Freund in deinem Leben gefunden, dann könnte sozusagen dein Inneres auch nicht auf etwas so Gutes zurückgreifen. Und das möchtest du bestimmt nicht hinter dir lassen. geht ja auch nicht. Weil es Teil deines bewußten Verständnisses ist.
Wo du bei deiner Reise stehtst?
Du stehst denke ich mal im jetzigen Zeitpunkt. Ich würde dich so einschätzen, daß es dir bewußt meistens darum geht, was jetzt ist und was dein Geist zu der jetzigen Situation zu sagen hat.
Aber es scheint doch auch versteckte, vielleicht eher unwichtigere Gründe zu geben, weshalb es vielleicht wichtig sein könnte deine Vergangenheit zu beleuchten. Ein Grund den ich sehe ist, daß du vielleicht mit Männern ganz gut kannst, aber bei deiner Einschätzung was Frauen an geht du nicht wirklich in die Tiefe schauen kannst. Man muß ja auch nicht alles können. Aber du möchtest vielleicht nicht wieder so vor den Kopf gestoßen werden? Ich kann dazu nicht viel sagen. Vielleicht nur, daß wir männer eher die rationalgelenkten Menschen sind. In einer Disskussion lassen wir uns mehr von sozusagen vernünftigen Argumenten lenken. Bei der Kommunikation mit Frauen muß man eben bedenken, daß man nicht nur eine rationale Information weiter gibt sondern gleichzeitig Gefühle erzeugt und das Teil der Kommunikation ist. So irgendwie. Ich blick das auch nicht so ganz. ;-)
Nun die Sache mit dem Gefängnis un deinem Stiefbruder. du kannst ja angeblich gut mit Männern. Mit deinem Siefbruder aber nicht so. Du hast eben eine Intelligenz für Sympathie. Dein Stiefbruder wurde dir aber vor die Nase gesetzt. Umgekehrt ist es genauso. Das Gefängnis beschreibt diesen Zwang. Die Verschärfung der Haft spiegelt meiner Meinung nach dein inneres Verständnis gegenüber dieser Situation. Es beschreibt, daß dein inneres Erleben, was sonst eher unbeschwärt zu sein scheint, ernster wird. Nun geht es konkret drum kompromisse eingehen zu müssen und Dinge akzeptieren zu müssen, die du vielleicht gar nicht verstehst. Dass du trotzdem so viele Freiheiten hast zeigt vielleicht, daß du eben wirklich kompromissbereit bist und mit solchen inneren Problemen umzugehen weist.
Ich muß jetzt schluss machen aber für deine Zukunft solltest du vielleicht mehr ein Augenmerkt darauf legen mit Frauen mehr auf Gefühlseben zu kommunizieren. vielleicht jetzt nicht allgemein mit Frauen. Aber wenn sich wieder eine in dein Lebenschleicht, dann solltest du vielleicht nicht nur auf deine Gefühle achten, sondern mehr auf kommunikation oder so.
naja. ich muß los
lg
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Re: Zwei Träume: Flucht auf dem Fahrrad und Gefängnisausbruc

Beitragvon Schwarzes Schaf » 05.03.2015, 22:22

Hallo Trigital! Hallo Träumer!

Danke für deine Antwort und deine Inspiration ;)

Naja, einiges lässt sich ja aus den Antworten zu meinen Träumen raus lesen. :D
Aber sicherlich versuche ich, im hier und jetzt zu leben und nicht allzu sehr abzuschweifen.
Ich hab mich viel mit buddhistischen Lehren beschäftigt und auf eine Art und Weise scheint es zu wirken.
Ich bin wirklich mit dem zufrieden, was ich mache und was in mir steckt. So ganz ohne Stolz, aber
mit viel Vertrauen darin, dass ich einiges an Durchhaltevermögen habe und mich nicht so
schnell unterkriegen lasse. Ich vergleiche es mal mit Regen... Wenn alle sich unterstellen oder
von Dächlein zu Dächlein huschen, laufe ich einfach durch. Nass wird man so oder so, sage ich mir immer.

Das war nicht immer so. Ich habe eine Vergangenheit und mir lange vieles vorgeworfen.
Aber das hat sich so vor zwei Jahren geändert. Ich habe mich viel mit meinem Inneren beschäftigt und meinen Frieden mit mir und meiner Vergangenheit gemacht.
Ich würde sagen, ich bin erwachsen geworden. Spät mit 30 :D
Meine Ex hat das nicht so gut verkraftet und teilweise dagegen angekämpft.

Naja, egal. Ich lass meine Gegenwart nicht so sehr von meiner Vergangenheit definieren.
Ich bin was ich denke und meistens Herr über meine Gedanken.
Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft. Oder so ähnlich oder irgendwas dazwischen. :)

Ja, das mit den Frauen. Nach fast zehn Jahren Beziehung habe ich nicht wirklich Lust,
groß in die Tiefe mit einer Frau zu gehen. Aber das kommt schon wieder.
Damit der Kommunikation und den Gefühlen stimmt irgendwo. Aber ich bin ja noch dabei,
an mir zu arbeiten und bis die kommt, bei der ich wieder Feuer fange,
bin ich halt der oberflächliche aber charmante Spaßvogel und nutze die Zeit zum üben.
Ich lern ja so eigentlich viele Frauen kennen und werde von ihnen beachtet. :)

Ich habe wirklich lange über deine Worte nachgedacht. Sie waren wohl formuliert und inspirierend.
Inspiration ist immer gut. Man sollte sich seiner selbst nie zu sicher sein, aber immer vertrauen.
Ja, ich bin immer irgendwie zuversichtlich. Das ist wohl mein Fahrrad.
Ich muss mich nicht auf Teufel komm raus durchsetzen, lass mir aber auch nicht den Schneid abkaufen. Ich weiß Meinungen zu schätzen, die meiner entgegen stehen.

...zumindest versuche ich das immer. Man kann von jedem was lernen.
Viele Menschen sagen mir, dass ich tolle Eigenschaften habe, aber auch mal ziemlich unsympathisch rüber kommen kann. Liegt aber vielleicht daran, dass ich mir keine Gedanken mache, was andere von mir denken. Ich denke am liebsten gar nicht und mach es mir einfach.

Für mich ist diese Selbstbetrachtung wichtig, aber nichts zentrales. Ich habe ja ein Leben.
Trotzdem ist es für mich Teil meines seelischen Wohlbefindens und das mit den
Gefühlen in der Kommunikation besser transportieren, lerne ich schon auch noch:)
Bin halt keine Maschine, die das auf Knopfdruck kann.

Ich habe über diesen unwichtigen Grund nachgedacht, den es geben könnte,
Meine Vergangenheit nochmal zu reflektieren. Nicht verbissen. Hab einfach mal so
ein paar so Dinge aus meinem Leben gedanklich angeschnitten. Nichts konkretes,
nichts beackert oder gewälzt. Einfach mal angeklopft und in der Folge hatte ich gestern einen Traum.

Ich möchte ihn erst mal nicht selber euch gegenüber deuten, sondern bin gespannt,
Was ihr darin seht. Ich denke, es ist recht eindeutig und passt zum letzten Absatz ;)

Also der Traum:

Ich bin zu einem in ne WG gezogen. Er ist jünger als ich. Blond mit Schlabberpulli.
irgendwie kindlich. Seine Wohnung ist nicht wirklich aufgeräumt, aber ich ändere das irgendwie
rein durch meine Anwesenheit. Ich räume nicht aktiv auf.
Während all dem bügelt meine Ex irgendwo im Hintergrund meine Hemden. Nicht direkt in der Wohnung. Eher irgendwie in der Sphäre. Sie nimmt nicht Teil. Eher wie ein Fernseher, der ohne Ton läuft.

Der Junge fühlt sich durch mich irgendwie bedrängt. Durch meine Präsenz, die Ordnung die mit mir kommt. Er beginnt immer wieder Streit und sagt mir, dass ich seine Ordnung durcheinander bringe. Ich bleibe gelassen. Irgendwann mache ich mir einen Tee und lege, wie im echten Leben gelegentlich, den Beutel ins Spülbecken, damit er abtropfen kann, bevor ich ihn weg werde.
Mein Mitbewohner bricht einen Riesen Streit vom Zaun.
Er fängt wieder damit an, dass ich seine Ordnung durcheinander bringe und Dreck mache und ihn
das mit dem Teebeutel tierisch aufregt und ich alles verschmutze.
Ich frage ihn, was denn los sei und das alles in Ordnung ist.

Er hört nicht auf, ist richtig kindisch und hängt sich total daran auf.
Ich komme mir vor wie ein Eindringling in seiner Wohnung. Als wollte er mich nicht da haben.
Es wird immer intensiver, meine Gelassenheit lässt nach und ich packe ihn am Kragen und beginne ihn irgendwie zu schütteln. Sage ihm, er soll sich entspannen und mal locker bleiben.
Er will nicht verstehen, dass eigentlich gar kein Problem besteht. Ich wache auf....


Die Realität davor:
Ich war noch auf ein Bierchen bei einem Freund.
Er ist irgendwie mit seiner Freundin unzufrieden.
Irgendwie hängt er sich an Kleinigkeiten auf.
Sie hat ihren Ex bei Facebook als Freund (unter 200 anderen), hier wieder einen hinzugefügt.
Sie spricht nicht viel über ihre Gefühle etc pp
Ich sagte ihm er soll locker bleiben und dass sonst doch alles gut sei,
dass das Dinge sind, die er mit sich selbst ausmachen muss und nicht, wie er gerne täte,
mit ihr klären kann. Ich habe ihm zugehört und gut zugeredet, dass er sowas akzeptieren lernen muss und sie sich nicht auf seinen Willen hin ädern wird, sondern da drück eventuell
wie ein Bumerang zurück kommen könnte und ihm das Ergebnis eventuell nicht gefällt,
wenn er da irgendwie Druck ausübt.


Ich freue mich wie immer auf eure Inspiration und wünsche eine gute Nacht!


Vielen Dank, ihr bereichert mich!
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Trigital » 08.03.2015, 12:30

Hallo schwarzes Schaf,

mit 30 erwachsen werden hört sich irgendwie nicht gerade danach an eingebildet sein zu können. Aber so ein bisschen könnte ich mich mit dir unter dieses Dach stellen. Obwohl ich auch durch den Regen laufe, wenn es nicht gerade richtig runterregnet.
Aber ich denke, daß das Leben sehr vielseitig ist und dass man öfters einen Durchbruch mit der seelischen Seite erreichen kann. Wenn man sich die richtigen Fragen stellt und dazu gehört dann auch die nötige Lebenserfahrung. Und das wäre auch die Überleitung zu deinem Traum. Mir fällt spontan kein Erlebnis ein, wo ein Traum sozusagen eins zu eins das gerade erlebte wiedergibt. Deshalb würde ich dazu tendieren, daß der Besuch bei deinem Freund vielleicht als Aufhänger für deinen Traum diente, es im Traum aber dennoch um eine Sache von dir selbst geht.
Ich denke, daß der blonde junge dein kindlicherer Anteil sein könnte. Das sorglose, oberflächliche Dasein, daß du doch sehr zu genießen scheinst. Kann auch sehr befreiend sein sicherlich. ich möchte das nicht falsch reden. Aber dieser Tei ist da. Aber, weil als über 30 jähriger Mann möchte man sich doch eher nicht mit etwas kindlichem Identifizieren. Aber ich denke damit hast du weniger Probleme mit. Und das führt sozusagen vielleicht auch zu dem Problem. Aus deiner Sicht bringst du auf seelischer Ebene sehr viel Positives mit. Was deine Mitmenschen ja auch bestätigen. Auch dein Traum sagt dir, daß du für sehr viel seelische Ordnung, Ausgeglichenheit sorgst. Aber da ist diese andere Stimme in dir. Die Stimme des kindlichen Blondschopfes. Und sie sagt dir, daß das was du denkst auf ihn bezogen so gar nicht zuzutreffen scheint. Wie soll ich es sagen. Du weißt nicht alles von der seelischen Seite.... Ok. wer weiß da schon alles. Aber du übersiehst da etwas, was dich ganz persönlich etwas angeht. Es enzieht sich sozusagen noch deinem Verstand. Das was du überschauen kannst, da ist deine Meinung absolut zutreffend. Und dennoch kannst du das nicht über alles stülpen. Weil du etwas wichtiges völlig übersiehst. Und diesen Mangel an Verständnis, den jeder hat, den übersiehst du. Du verhälst dich ein bisschen so als gäbe es den nicht. Oder genauer gesagt verstehe ich dich so. Du hast dich seelisch weitergebildet und einen riesen Erfolg davon getragen. So wie du jetzt dein Leben zu Leben scheinst so scheint es sehr richtig zu sein. Und das was du nicht zu verstehen magst auf das scheint es nicht anzukommen. Weil das was du verstehst und Positives mitbringst so viel beinhaltet, daß du sagen kannst alles sei in Ordnung und man könne sich völlig entspannen. Nichts desto trotz solltest du dir vielleicht für deine Zukunft im Hinterköpfchen bewahren, was der Mitbewohner sein könnte und wo du ihn entdecken könntest in deinem Leben. Dann verstehst du vielleicht auch deinen Freund besser und deine Ex oder so. Ich würde sagen, daß der Mitbewohner ein Teil deines Unterbeuwßtseins ist, der in deinem jetzigen Sein ein Problem zu melden hat. Aber nobody is perfekt.
Es ist eben nur so, daß deine Erzählung vom Vorabend zeigt, daß du ein Mangel an Verständnis hast, was zum Beispiel deinem Freund angeht. Gut. Du zeigst, daß du ihm helfen möchtest. Aber es wird deutlich, daß du esl nicht kannst. Und irgendwie erscheint es mir, daß du das ähnliche Problem mit deiner Ex hattest. Du verstehst sozusagen das Problem nicht. Nicht das es bei mir viel besser wäre. Ich kann diese Situation von hier aus auch nicht durchschauen. Aber mir erscheint es so, als würde dein Freund sehr viel von seiner Freundin wollen. Und so wie sie ist verkörpert sie ihm nicht genug. Ich kenne das auch ein bissel aus der Vergangenheit. Der Partner ist einem so wichtig und bedeutet einem für das Leben so viel. Und das Leben besteht eben aus sehr viel. aber ein mensch kann nicht das komplette Leben abdecken. Und vielleicht spürt sie das als psychische Last. Und um dem auszuweichen oder vielleicht um deinem Freund eines auszuwischen hat sie ihren Ex bei Facebook geadded. Ich würde deinem Freund raten mehr weibliche Kontakte zu pflegen. Sei es mit der schwester, Mutter, Tante oder Oma. Ok. Der Tip war jetzt vielleicht nicht so gut. Aber eine Frau kann vielleicht nicht alles, was dein Freund so brauch. Und deshalb mehr weibliche Freundinnen.
Was deine Ex angeht fand ich dein Traumbild sehr passend. Als würde sie Fernsehen ohne Ton. Das heißt sie sieht die Geschichte und kann ihr folgen. Aber ohne Ton ist kein echtes Verständnis und keine echte Kommuniktion möglich. Sollte es tatsächlich so sein, wie ich hier einfach mal behaupte, dann warst es du, der dies nicht erkannt hat.
Aber nicht nur dir ging es da mal so ;-)
lg
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Schwarzes Schaf » 08.03.2015, 19:32

Hallo Trigital!

Vielen Dank für Deine Inspiration!

Ich bin alles andere als perfekt, das weiß ich und das ist auch gut so.
Ja, ich bin momentan zu einem gewissen Grad relativ 'sorglos'
und im Vergleich zu vor noch einigen Jahren, scheint alles perfekt.

Ich muss aber sagen, dass ich lange Zeit mit Dämonen meiner Vergangenheit,
die mein tägliches Denken und Fühlen bestimmt haben, zu kämpfen hatte.
Diese Dämonen haben allerdings nicht mit dem hier und jetzt zu tun.
Ich sage mal, sie waren eine Mischung aus eigenen Verfehlungen und den
dazugehörigen Schuldgefühlen.

Ich denke nicht, dass ich die neu gewonnene Leichtigkeit zu sehr genieße
und alles andere in mir überhöre. Sonst wäre ich nicht hier, um Rat zu suchen.
Sonst hätte ich den kleinen Blondschopf einfach überhört oder übergangen.
Aber es musste erst ganz leise werden, ehe ich ihn überhaupt hören konnte ;)
Ich habe ein ziemlich großes Bedürfnis ihn zu verstehen und zu integrieren.
Damit mir das gelingt, muss ich wohl noch etwas genauer hinhören.
Vielleicht auch mit anderen Sinnen abseits meines Verstandes :)

Ich hatte auch im Traum das Bedürfnis, mich mit ihm zu arrangieren,
war dort aber wohl nicht fähig, richtig auf ihn einzugehen.
Was nicht ist, kann ja noch werden. Da bin ich zuversichtlich.
Ich muss für mich nur noch die richtige Ebene finden bzw lernen, auf der ich
meinen Frieden mit ihm mache. Ich werde ihn mal wieder im Traum aufsuchen
und sehen, wie wir uns annähern können.

Bezüglich meines Kumpels kann ich nur sagen, dass
er genügend weibliche Bekanntschaften hat.
Jedoch kenne ich dieses fordernde Verhalten aus meiner letzten
Beziehung und meine Erfahrung ist, dass sich sowas zu einem ständigen
Grabenkampf entwickeln kann, wo es irgendwann um jeden Millimeter geht.
Ich hatte auch mal viele weibliche platonische Bekanntschaften, bis meine Ex kam
und sich reichlich Mühe gab, diese alle zu tilgen.
Selbiges hat sie auch bei meinen männlichen Freunden versucht.
Sie hat mir nicht mal mehr ein zwei Stunden für ein Bier mit Freunden gegönnt.
Wenn ich denke, dass das die Bedingungen für eine 'glückliche'
Beziehung gewesen sind...

Ich will mich da nicht rausreden, dass ich der unschuldige war,
aber ein gewisses mal an Freiraum sollte vorhanden sein.
Diesen habe ich ihr immer zugestanden.
Ich war ihr als der lieber, der mit den Dämonen seiner Vergangenheit gerungen hat.
Sie hatte auch wirklich ein Problem damit, dass ich wieder offener wurde, als ich mit
diesen meinen Frieden gemacht habe. Man könnte sagen, es hat ihre Welt mehr ins
Wanken gebracht als meine. Klar, ich war schwach und habe fast alles hingenommen.
Wie dem auch sei. Es ist definitiv besser, dass wir getrennte Wege gehen.
Mein Freundeskreis sieht das übrigens schon seit Jahren so. Auch und vor allem
die Frauen darin. Nach der Trennung wurde mir das ziemlich deutlich zu verstehen gegeben.


Wie gesagt, ich habe momentan die Ruhe einen ausgiebigen Blick in meine Seele zu werfen.
Ganz ohne Zwang und Druck eben wegen dieser vermeintlich oberflächlichen Ausgeglichenheit.
Ich nutze die Zeit und arbeite vorhandene Defizite in meinem Gefühlsleben auf.
Ok, ich muss sie wahrscheinlich erst ergründen und mir zugänglich machen,
bzw erst mal Zugang zu dieser Ebene finden.
Mein Verstand mag zwar scharf sein, aber da muss ich mich erst noch mehr
fallen lassen können. Man lernt nie aus.


Ich möchte dir nochmal danken für deine Ansichten, die du mir aufzeigst.
Von wegen, ich könnte keine Inspiration gebrauchen :-D

Soviel mal von mir. Es tut gut, mal auf diesem Weg Zugang zu sich selbst zu finden.

Ich wünsche Dir das Beste und hoffe Dich mal wieder zu lesen!


In Dankbarkeit

Das schwarze Schaf
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Trigital » 17.03.2015, 21:16

Halle schwarzes Schaf,

ich bin gerade in Schreiblaune und du mußt jetzt ein bisschen herhalten. Ich hoff es springt für dich dabei was raus!
ch bin alles andere als perfekt, das weiß ich und das ist auch gut so.
Ja, ich bin momentan zu einem gewissen Grad relativ 'sorglos'
und im Vergleich zu vor noch einigen Jahren, scheint alles perfekt.


Ich finde diese Stelle sehr interessant. Weil ich kenn dieses Problem ein bisschen von mir. Man selbst hat bewußt eigentlich gar keinen drang danach nach Perfektion zu streben und doch merkt man irgendwie, daß man das trotzdem blöder Weise klarstellen muß. Ich finde das interessant. Weil irgendwie scheint zu mindest bei mir wohl unbewußt einen drang nach Perfektion zu geben. Ich sag mal so: Dieses Ziel entspricht nicht meiner bewußten Einstellung, wenn es allerdings einen inneren Weg dazu geben sollte werd ich mich dem nur aus einem Grund in den Weg stellen. Nämlich wenn es gegen meine wichtigen Charakterzüge geht. Und das find ich viel wichtiger und ich denke das merkst du auch gerade. Wenn man sich mit der Seele auseinander setzt, dann treten in der Regel Schwierigkeiten auf. Und so macht man eine Phase durch, die nicht so schön ist. Weil man nicht weiß, wie man sich verhalten soll, wie man m it den neuen bisher unbekannten Problemen umgehen soll. Und wie man mit anderen Menschen umgehehn soll etc... Und dann nach einiger Zeit merkt man wie schön es ist einfach mal sich selbst zu sein. Weil man weiß, daß dieses Problem nicht wirklich so negativ sein kann. Ich hab so ein bisschen das Gefühl, daß es dir so ergangen ist auf deinem Weg. Jedenfalls ging es mir so. Und irgendwie fühlt es sich manchmal so an, daß Perfektion ein wenig genau das ist. Wenn man sich selbst ist und das tut und reden kann, was einem einfach so in den Sinn kommt. Und das es schön ist, was der Kopf ausspuckt.
Das find ich eine sehr schöne Erfahrung nicht?

Ich denke nicht, dass ich die neu gewonnene Leichtigkeit zu sehr genieße
und alles andere in mir überhöre. Sonst wäre ich nicht hier, um Rat zu suchen.
Sonst hätte ich den kleinen Blondschopf einfach überhört oder übergangen.
Aber es musste erst ganz leise werden, ehe ich ihn überhaupt hören konnte ;)
Ich habe ein ziemlich großes Bedürfnis ihn zu verstehen und zu integrieren.
Damit mir das gelingt, muss ich wohl noch etwas genauer hinhören.
Vielleicht auch mit anderen Sinnen abseits meines Verstandes :)


Für mich machen sich in diesem Abschnitt schon wieder innere Konflikte bemerkbar. Du berichtest von dem Gewinn der inneren Leichtigkeit und noch im selben Satz bremst du das Gefühl schon wieder aus. Entspricht garantiert auch der Wahrheit, daß das Leben auch aus anderen schwierigen Seiten besteht. Aber dennoch klingeln da bei mir ein bisschen die Alarmglocken. Wenn auch nur ganz leise.
Aber der Rest in diesem Abschnitt hört sich sehr gesund an. Deine Einstellung, wie du dich deinem inneren Kern
annähern möchtest und so.
Vielleicht ist es wichtig in der jetzigen Phase genauer nach innen zu hören und leiser zu werden. Was mir dabei sehr geholfen hat ist, wenn ich eine Weile in mich rein höre, dass ich dann auch sozusagen die Stoptaste drücke, einen Schritt "zurück gehe" und mir dann überlege mit eigenen Mitteln sozusagen, worauf das Innere hinaus möchte. Die Kunst für mich ist dabei ein bisschen selbst zu kombinieren. Und manchmal passiert es dann, dass für eine ganz kurze Zeit ein Bild in meinem Inneren entsteht. Und wenn das dann passiert, dann geht es mir wenigstens für den Moment wirklich gut. Und auch in dem Moment, wo ich mich an dieses Ereignis zurück erinnere ;-)
Ich hatte auch im Traum das Bedürfnis, mich mit ihm zu arrangieren,
war dort aber wohl nicht fähig, richtig auf ihn einzugehen.
Was nicht ist, kann ja noch werden. Da bin ich zuversichtlich.
Ich muss für mich nur noch die richtige Ebene finden bzw lernen, auf der ich
meinen Frieden mit ihm mache. Ich werde ihn mal wieder im Traum aufsuchen
und sehen, wie wir uns annähern können.

Auch dies kommt mir ein bisschen bekannt vor von mir selbst. Man ist, wie du es ja selbst erkannt hat, durch die Erforschung des Inneren auf eine Art Trip. So wie du mit der Lebensleichtigkeit. Und ich denke es ist dieser Trip, der einen sozusagen den Erfolg mit der inneren Auseinandersetzung versaut. Man ist sozusagen in einem Zustand, und vielleicht ist das die Botschaft des Traumes, der es verhindert auf diesen Teil einzusagehen, der diesen Jungen verkörpert. Ich finde du solltest schon ein bisschen mehr deine innere Leichtigkeit genießen und mal drauf zu sch... dass der Junge gerade ein Problem hat. Weil ich denke es ist sehr deutlich, daß du dich deinem inneren annähern möchtest. Dieser Punkt ist für mich bei dir so klar, wie der Himmel am heutigen Tage. Du wirst also so oder so wieder auf ihn zu gehen. Früher oder später wird dies passieren. Es ist finde ich also schon irgendwie OK ein Problem mal ein Problem sein zu lassen. Wer weiß. vielleicht wird das Problem dann lauter und du mußt dann nicht mehr ganz ganz leise werden, um es zu hören?
Aber deine Einstellung ist bestimmt vernünftiger, als die Meinige.

Bezüglich meines Kumpels kann ich nur sagen, dass
er genügend weibliche Bekanntschaften hat.
Jedoch kenne ich dieses fordernde Verhalten aus meiner letzten
Beziehung und meine Erfahrung ist, dass sich sowas zu einem ständigen
Grabenkampf entwickeln kann, wo es irgendwann um jeden Millimeter geht.
Ich hatte auch mal viele weibliche platonische Bekanntschaften, bis meine Ex kam
und sich reichlich Mühe gab, diese alle zu tilgen.
Selbiges hat sie auch bei meinen männlichen Freunden versucht.
Sie hat mir nicht mal mehr ein zwei Stunden für ein Bier mit Freunden gegönnt.
Wenn ich denke, dass das die Bedingungen für eine 'glückliche'
Beziehung gewesen sind...

Deine Vorahnung, wie sich diese Beziehung weiter entwickeln könnte ist eine sehr daramatische. Vielleicht merkt das dein Freund und ist deshalb nicht mehr so überzeugt von ihr?
Worauf ich dich allerdings aufmerksam machen möchte ist, daß es einen Grund dafür gibt, daß du dir ausgerechnet so eine Freundin gesucht hast. Klar. Man kann nicht wissen, wie sich ein Mensch in einer Beziehung verändert. Aber ich glaube dennoch, daß es einen tieferen Grund dafür gibt, wenn man sich für einen Beziehungspartner entscheidet. Bei manchem mag das vielleicht nicht der Fall sein. Ok. Aber ich glaube, daß wenn du deine seelische Seite eher beleuchtest, daß du dann verstehen könntest, warum du dich für sie entschieden hast. Und vielleicht ändert sich ja dann dein Frauen bild ein wenig.
Da fällt mir was ein, was ich dir noch schreiben wollte. Es geht vielleicht nicht so sehr darum, daß du Gefühle bei anderen Menschen auslöst, sondern vielleicht viel mehr darum, daß eine Frau die Gefühle dir gegenüber bringt. Mir erscheint es ein wenig so, daß dir das ein wenig entgeht bei deinen vielen Frauen die du kennst. Welche Gefühle bringen sie dir entgegen? Und vielleicht entdeckst du da eine neue Eben der Warhnehmung.
So. Jetzt gehts mir besser. :-D
lg
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Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Schwarzes Schaf » 28.01.2018, 03:19

Hallo Trigital,

da mich ein Thema auf die echte Bedeutung eines Traums geführt hat, möchte ich auch hier nochmal antworten.

Die Szene mit dem Blondschopf habe ich für mich so gelöst:
Ich muss nicht überall Ordnung rein bringen und hab daher in vielen Dingen fünf gerade sein lassen.
Ich habe mich auf die essenziellen Dinge konzentriert, mich selbst zu verwirklichen.
Materielle Dinge bedeuten mir eigentlich nichts. ich lebe daher recht bescheiden. Ich brauch keine tollen Dinge.
Hab ein paar gute Anzüge für die Arbeit. Das wars aber auch schon an Luxus.

Der "Freund" aus den Einleitungen, ist einer von der Sorte, der sich für was besseres hält. Zudem ein ziemlicher Misogyn und emotional getrieben.
Ein sehr schwacher Charakter. Kein Wunder, dass seine Freundin schließlich das Weite gesucht hat.
Gut, dass er sich selber auch von mir abgewendet hat. Ich hatte schon genug toxische Menschen in meinem Leben.

Das Ding mit den Frauen...ich war in meiner Kindheit vielen Aggressionen seitens meiner Mutter ausgesetzt.
Deswegen habe ich mir wahrscheinlich damals auch gerade diese Freundin ausgesucht. War wohl die gewohnte Art der Zuwendung.
Meine Freundin stufe ich auch als Menschen ein, der so von seinen Gefühlen betrunken ist, dass es toxisch ist.
Das ständige haschen nach Anerkennung: "Liebst Du mich?", "Bin ich hübsch?", "Meine Kunden haben mir heute alle und ausnahmslos wieder gesagt, wie toll ich aussehe!"
Und das 4-5x am Tag und nicht nur gelegentlich.
Ein paar weitere Stilblüten: "Du musst mich schon massieren, dass ich entspannen und den stressigen Tag vergessen kann!"
"Ich kann nur glücklich sein, wenn Du XYZ für mich machst!"
Kein Wunder, dass ich angesichts des ständigen vehementen Einforderns(!) von Anerkennung, darauf niemals hätte genügend eingehen können.
Ständiges gehächel...

Mittlerweile habe ich für mich erkannt, dass Gefühle und der darunter liegende Auslöser nicht unbedingt in Zusammenhang stehen müssen.
Gefühle machen Menschen oft unbeherrscht, was sich in meinem Traum als "betrunken" dargestellt hat. Total irrationales Handeln.
Alle in meiner Familie sind derart irrational und zwar übertrieben.

Ich habe lange an mir gearbeitet, um Gefühl und äußere Reaktion zu entkoppeln, wenn es um negative Emotionen geht.
Meistens ist es die Aufregung gar nicht wert und wenn man sich auf die negativen Emotionen anderer einläßt, kann nichts dabei raus kommen.

Ich habe solche Reaktionen als Fakt des Lebens akzeptiert. Allerdings komme ich immer mehr zu dem Schluß, dass es eine Charakterschwäche ist,
negative Emotionen auf eine destruktive Weise nach außen zu lassen. Sei es durch Aggression, Respektlosigkeit oder das Verantwortlichmachen anderer für die eigene selbst aufgeschaukelte Gefühlslage. Ich musste mir deswegen allerdings schon mal Emphatielosigkeit nachsagen lassen, weil ich auf die negativen Gefühlsausbrüche nicht eingegangen bin,
um ein sinnloses Streitgespräch gar nicht erst zu befeuern.

Die Menschen sind mir tatsächlich zu oft betrunken von ihren Gefühlen.
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Crank » 03.02.2018, 21:33

Hallo Schwarzes Schaf,

ein ausführliches Feedback nach fast drei Jahren finde ich richtig, richtig toll.

Ob eine Deutung nun hilfreich ist oder nicht - es ist keine exakte Wissenschaft und keine Dienstleistung.

Umso wichtiger ein Feedback - und das nach so langer Zeit. Wow und Danke!

Emotionale Nüchternheit ist ein sehr wichtiges Thema, denke ich.

LG,
Frank
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Schwarzes Schaf » 10.02.2018, 16:11

Hallo Frank,

vielen Dank für Deine Antwort!

ein ausführliches Feedback nach fast drei Jahren finde ich richtig, richtig toll.

Naja, manchmal dauert es, bis sich die Erkenntnis präsentiert. Ich hätte damals wahrscheinlich nur noch mit Platitüden antworten können,
da es für mich noch nicht greifbar und nicht erklärbar war.

Ob eine Deutung nun hilfreich ist oder nicht - es ist keine exakte Wissenschaft und keine Dienstleistung.

Nichts ist eine exakte Wissenschaft. Wer auf alles eine Lösung oder Antwort hat, ist meist ein "Ideologe" im weitesten Sinne.
Wir Menschen und unser Verhalten sind einfach zu komplex als dass es eine ultimative Antwort gibt.
Ich versuche mittlerweile eher zu verstehen, als zu erklären. Um ein gewisses "Labeling" kommt man aber leider nicht herum.
Sei es aus unserer Prägung heraus oder weil uns die richtigen Worte fehlen.

Emotionale Nüchternheit ist ein sehr wichtiges Thema, denke ich.

Ich bin da noch nicht sicher, ob ich die richtige Haltung dazu schon habe. Mir fehlt es da noch an Weisheit.
Aber ich bin fest entschlossen, mehr zu verstehen und für mich grifbar zu machen.
Wir können nicht aus unserer Haut heraus, aber ich bin überzeugt, dass ich lernen kann, wie Menschen so ticken,
mit viel Verständnis für ihre Prägung, ohne der Weisheit letzten Schluss zu ziehen.

Ich könnte anderen die Schuld geben für meine Erfahrungen oder Situationen, allerdings ist jeder selbst dafür verantwortlich,
was sie/er für Schlüsse daraus zieht.

Ich glaube aber, dass ich erkannt habe, dass es immer vermeintliche äußere Einflüsse geben wird, dass immer jemand eine vermeintlich simple Lösung parat haben wird.

Ich habe lange gesucht, um Antworten zu finden auf Fragen des Lebens. Ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern mir besseres emotionales und geistiges Handwerkszeug mitgegeben hätten.
Aber sie hatten es ja selber nicht und haben es meiner Meinung nach immer noch nicht.
Wie viele, habe ich mich oft dadurch definiert gegen oder für etwas zu sein. Wollte glücklich sein.

Nun gelange ich eben immer mehr zu der Feststellung, dass es nichts wirklich allgemeingültiges gibt, was einem Halt geben kann.
Man hält sich an Dogmen, Ideologien, Ansichten oder Menschen fest.
Wenn man alles kondensiert, bin ich der Meinung, dass ich in erster Linie an mir selbst festhalten muss.
Mich als ersten Ansprechpartner zu sehen, der sich auch selbst hinterfrägt und sich auch von anderen hinterfragen lässt.
Unabhängig von der Art der Hinterfragung.

Vielleicht bin ich ja die letzten Jahre menschlich ein bisschen durch die Wüste gegangen.
Vielleicht habe ich mich auch zu stark zurückgezogen.
Vielleicht habe ich das ja gebraucht, um auferlegte oder selbst gewählte Ansichten erst mal mit den richtigen Methoden hinterfragen zu lernen.

Ich habe versucht, Erkenntnis in Philosophie, Religion, Ethik und Moral zu finden.
Allerdings waren es immer nur Regelwerke oder Glaubenssätze, die an einem bestimmten Punkt trotzdem versagen
und der Halt, den man eigentlich darin sucht, sich im Zweifelsfall schneller auuflösen kann, als man gebraucht hat, vermeintlich gute Glaubenssätze zu verinnerlichen.
Ich glaube, deswegen reagieren viele Menschen, mich eingeschlossen, in gewissen (leider vielen) Situationen emotional und unberechenbar.

Mein derzeitiger Schluss daraus ist, dass es immer Situationen gibt, in denen ein Kodex nicht funktioniert, und dass man immer wieder an seine Grenzen stoßen wird.
Dass man dabei immer irgendetwas von sich selbst zurück lassen muss, dabei aber sich immer wieder neu erschaffen kann. Es wird immer gewisse Unsicherheiten geben.

Ich glaube, die Erkenntnis, dass man nicht immer Antworten finden kann, war bisher die größte, die mir das Leben gegeben hat.

Dass ich mich hier mitteilen konnte und Ansichten bekommen habe, hat mir dabei auch geholfen,
mich und meine Welt zu hinterfragen. Dabei waren alle Ansichten hilfreich, egal ob sie richtig oder falsch waren.
Ich denke, deswegen habe ich mich nach drei Jahren auch zu einer Antwort entschlossen.

LG,
Flo
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Re: nochmal geträumt: ich zieh bei dir ein und schüttel dich

Beitragvon Crank » 11.02.2018, 15:27

Schwarzes Schaf hat geschrieben:Dass ich mich hier mitteilen konnte und Ansichten bekommen habe, hat mir dabei auch geholfen,
mich und meine Welt zu hinterfragen. Dabei waren alle Ansichten hilfreich, egal ob sie richtig oder falsch waren.


Hi Flo,

ein sehr schöner Beipackzettel für das Forum ... einrahmen und drüber hängen.

Du scheinst in der Tat in den letzten Jahren weitergekommen zu sein. Wobei nicht ich das zu bemessen habe - wichtig ist, dass man versucht weiterzukommen und das Gefühl hat, Schritte getan zu haben. Dabei sind alle Schritte hilfreich, egal ob sie richtig oder falsch sind - um an Deinen Worten zu bleiben.

LG,
Frank
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